Laschet: NRW nach Brand in Moria zur Aufnahme von bis zu tausend Migranten bereit
Nach dem Brand im Aufnahmelager Moria auf der griechischen Insel Lesbos hat der Düsseldorfer Ministerpräsident Armin Laschet (CDU) die Bereitschaft Nordrhein-Westfalens zur Aufnahme von bis zu tausend Migranten erklärt. Neben schneller humanitärer Hilfe nach dem Feuer werde Nordrhein-Westfalen „auch bei der langfristigen Lösung helfen: Wir sind bereit, bis zu tausend Migranten in Nordrhein-Westfalen aufzunehmen“, erklärte Laschet am Mittwoch in Düsseldorf.
Dies habe er mit dem stellvertretenden NRW-Ministerpräsidenten und Landesflüchtlingsminister Joachim Stamp (FDP) abgestimmt, fügte Laschet hinzu. Der Düsseldorfer Regierungschef nannte die Bilder aus Moria „bestürzend“. „Die Menschen auf der Flucht haben nach dem Feuer alles verloren, selbst das einfache Dach über dem Kopf. Hier ist schnelle humanitäre Hilfe erforderlich.“
„Wir stehen in dieser Situation an der Seite Griechenlands“, erklärte Laschet. „Ich habe Ministerpräsident Kyriakos Mitsotakis heute persönlich direkte und schnelle Hilfe des Landes Nordrhein-Westfalen angeboten. Wir brauchen jetzt beides: Eine schnelle Soforthilfe für Moria und eine nachhaltige, europäische Hilfe bei der Aufnahme von Kindern und Familien.“
Nordrhein-Westfalen stehe bereit, für beides seinen Beitrag zu leisten. „Wir haben der Bundesregierung heute Vormittag angeboten, bei der Ausstattung der Soforthilfe zu unterstützen – mit Zelten, Medikamenten und allem, was es jetzt besonders dringend braucht“, erklärte Laschet weiter.
Nun komme es darauf an, „dass Griechenland genau sagt, was es braucht“. „Wir wollen die Hilfe bieten, die gebraucht wird – schnell und verlässlich, kurzfristig und dauerhaft. Der Hilferuf aus Moria wird in Nordrhein-Westfalen gehört“, betonte der Düsseldorfer Ministerpräsident.
Laschet hatte das Aufnahmelager Moria Anfang August gemeinsam mit Stamp besucht. In der Nacht zum Mittwoch brachen in Griechenlands größtem Aufnahmelager mehrere Feuer aus. Laut Feuerwehr wurde die Einrichtung praktisch vollständig zerstört. Mehr als 12.000 Menschen flohen aus dem vollkommen überfüllten Lager. Zu der Brandursache ist bisher nichts bekannt. Damit ist nicht geklärt, ob es sich um gezielte Brandstiftung oder einen Unfall handelt.
Die griechische Nachrichtenagentur ANA meldete, die Brände seien nach einer Revolte in dem Lager ausgebrochen. Einige Migranten hätten dagegen protestiert, dass sie isoliert untergebracht werden sollten, nachdem sie positiv auf das Coronavirus getestet worden seien oder direkten Kontakt zu positiv Getesteten gehabt hätten. Andere hätten wegen der Infektionen das Lager verlassen wollen, berichtete die griechische Nachrichtenagentur ANA-MPA.
Nach Angaben der „Bild“ warfen die Migranten Steine auf die anrückende Feuerwehr und versuchten sie von den Löscharbeiten abzuhalten. Dies habe der Einsatzleiter der Feuerwehr im Fernsehen berichtet. Die Polizei war mit Sondereinheiten vor Ort. Laut den Zeitungsangaben gebe es Videos in den sozialen Netzwerken, in denen Migranten singen: „Bye bye, Moria!“. (afp/er)
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