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Eine „Verschweinung“ der Gesellschaft

Der Zerfall der Werte und die Gewöhnung der Gesellschaft an Verwahrlosung

Steigende Kriminalität, sinkende Geburtenzahlen, Niveauverlust in Medien, Bildung und Gesellschaft. Hinter dem heute stattfindenden gesellschaftlichen Zerfall steckt System. Ein Text aus der Schweizer „Express-Zeitung“ (Teil 1).

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Die alten Werte sind vergessen: Wer nimmt sich heute noch Zeit für einen guten Kaffee? Doch wer oder was hat diese Veränderungen verursacht?

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Lesedauer: 7 Min.

Der katastrophale Zustand der heutigen Gesellschaft wurzelt in einer inzwischen fast 100 Jahre alten Idee: Dem Kulturmarxismus, erdacht von den Ideologen der Frankfurter Schule. Das sagt Ihnen nichts?
Auch wenn die meisten Menschen mit diesen Begriffen wenig anfangen können, so sind deren dramatischen Auswirkungen und Einflussnahmen auf unser gesellschaftliches Miteinander, ja selbst auf unser Familienleben umso verheerender!
Fragen Sie sich auch hin und wieder, wie es sein kann, dass das Niveau in allen Bereichen der heutigen Gesellschaft so dramatisch gesunken ist? Fremdschämen gehört beim Fernsehen zum Alltag, einen intellektuellen Nutzen sucht man vergebens.
In der Musik klingt ein Lied wie das andere, Stimmen werden digital frisiert, Melodien fallen weg und werden durch Bässe und immer eintöniger werdende Klangfolgen ersetzt. Von der modernen Kunst erst gar nicht zu reden.

Werte wie Anstand, Pünktlichkeit und Tradition werden als Rassismus verstanden

Vergleicht man die Architektur heutiger Wohnbauprojekte mit solchen vor hundert oder mehr Jahren, reibt man sich verwundert die Augen und fragt sich nach den Gründen, wieso diese den kommunistischen Plattenbauten der ehemaligen DDR immer ähnlicher werden.
Blickt man in die Gesellschaft, wird all das, was früher unter dem Oberbegriff „Werte“ zu verstehen war und der Gesellschaft inneren Halt und Kitt gab, heute als altbacken, rückständig und hinterwäldlerisch dargestellt. Meist verleumderisch zusammengefasst unter dem Oberbegriff „Rechts“.
Worte wie „Anstand, Pünktlichkeit, Ordnung, Rücksichtnahme, Moral, Fleiss, Ausdauer, Erziehung, Familie, Gemeinschaft, Tradition, Heimatliebe“ – alles Werte, auf denen eine intakte Gesellschaft eigentlich aufgebaut ist – werden in der heutigen Gesellschaft als Synonyme für Rückständigkeit, Unterdrückung oder gar Rassismus verstanden.

Werte wie Ordnung und Anstand gelten nun als rückständig oder als Unterdrückung.

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Der Zerfall der alten Werte zeigt seine destruktive Wirkung auf die Gesellschaft: Heute wird fast jede dritte Ehe geschieden, die Zahl der Eheschliessungen geht zurück, die Zahl der Alleinerziehenden steigt, die Zahl der Kinder pro Ehe sinkt gegen 1.
Abtreibungen sind inzwischen gang und gäbe. Die Kriminalität steigt allgemein, die Kriminalität von Kindern und Jugendlichen explosionsartig.

„Verschweinung“ der Gesellschaft

Die Freigabe jeglicher Perversionen in den Medien hat zu einer allgemeinen „Verschweinung“ der Gesellschaft geführt. Das Rechts- und Sittlichkeitsbewusstsein nimmt von Generation zu Generation ab. Wie konnte es soweit kommen, dass elementare gesellschaftliche Standards heute dahinschmelzen wie Eis in der Sonne?
Man könnte bei der Beobachtung dieser Zustände von einem Zufall, einer natürlichen Entwicklung, einer Laune der Geschichte oder einfach dem „Zeitgeist“ ausgehen. Die Gesellschaft habe sich einfach in diese negative Richtung entwickelt. Allerdings lässt sich nicht bestreiten, dass sich Gesellschaften stets von Ideologien und Ideen leiten liessen, die oft nicht aus ihr selbst entstammten, sondern von anderen Menschen erschaffen wurden, um die entsprechende Gesellschaft zu lenken.
So war die Gesellschaft des Mittelalters offensichtlich stark von der Katholischen Kirche geprägt, die Franzosen in der Epoche der Aufklärung von den Ideen der Französischen Revolution, die Deutschen von 1933 bis 1945 von dem Gedankengut der NSDAP-Ideologen oder die Amerikaner von der Idee des freien Wettbewerbs und der grösstmöglichen Freiheit.
An dieser Stelle könnten noch Dutzende weiterer Beispiele aufgelistet werden. Egal ob positiv oder negativ: Religionen, Ideologien, Weltbilder, Normen, die von einem kleinen Kreis vermeintlicher „Eliten“ in Staat, Religion, Literatur, Rechtslehre etc. erdacht wurden, hatten im Laufe der Geschichte etliche Male direkten Einfluss auf die Entwicklung der breiten Masse.
Wer würde z.B. ernsthaft bestreiten wollen, dass genau diese Dynamik in Hitlers Drittem Reich vorzufinden war? Die Möglichkeit besteht also definitiv, dass die westliche Gesellschaft heute bestimmten Ideologien folgt, die nicht aus der Gesellschaft selbst entsprungen sind, die von einem relativ kleinen Personenkreis kreiert wurden und die sich negativ auf die Entwicklung der Gesellschaft auswirken.

Kein Zufall: Die Geringsschätzung des Christentum

Dass der Zerfall unserer Gesellschaft keine zufällige Entwicklung darstellt, sondern, wie die eben genannten Beispiele, von einer Ideologie beeinflusst wird, die von einer kleinen Gruppe Menschen strategisch erdacht wurde, mag zunächst unglaublich klingen.
Das liegt vor allem daran, dass der westliche Durchschnittsbürger selbst die Personen nicht mehr kennt, die sein Denken beeinflussen. Im Gegensatz zu früheren Epochen der Geschichte ist die Ideologie unsichtbar geworden: Es wird keine Fahne mehr geschwenkt, kein Vers mehr zitiert, kein Parteibuch auswendig gelernt.

Schöne, traditionelle Häuser verfallen – auch in Tiflis.

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Wer jedoch mit den Augen eines Historikers auf die vergangenen knapp 70 Jahre der Bundesrepublik Deutschland zurückblickt, stellt fest, dass spätestens seit Mitte der Sechziger-Jahre in Politik, Medien und Bildung eine Ideologie vermittelt wird, die in erschreckender Weise an die Denkmuster des längst totgeglaubten Marxismus erinnert: Die Geringschätzung des Christentums, die Absage an traditionelle Werte, die Familie als veraltetes Lebensmodell, die Kritik an der freien Marktwirtschaft.
Wer würde bestreiten, dass diese Ideen in unseren Medien, an unseren Schulen und Universitäten verbreitet werden? Die Zerschlagung der kapitalistischen und bürgerlichen Gesellschaft stand seit jeher im Zentrum der kommunistischen Lehre.
Ist es Zufall, dass ausgerechnet die Werte, die Marx und Engels kritisierten und abschaffen wollten, heute so massiv angegriffen werden?
Lesen Sie weiter über die Geschichte des Kulturmarxismus und die Frankfurter Schule:
Der Artikel erschien zuerst in der Express-Zeitung Ausgabe 3, Januar 2017.
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Kommentare

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Berndvor 2 Jahren

Die Beobachtung, dass durch linke Einflüsse der 60er Jahre ein beklagenswerter Verfall in der Gesellschaft entstanden ist, ist sicher weitgehend richtig. Aber man hüte sich vor Polarisierung. Die Linken haben die Wahrheit genauso wenig gepachtet wie die Konservativen oder Rechten.

Als Verschweinung in der Kultur beklage ich z. B. Wandschmiereien und die heute übliche Filmsynchronisation, wo Fäkalausdrücke wie selbstverständlich und viel öfter als beim Original benutzt werden. Da wird seit langem ein Verfall in der Gesellschaft gefördert, und die Politik sieht tatenlos zu. Oder der Zustand, dass aufgerissene Gammeljeans schon als "Mode" bezeichnet werden und noch mit Smokingjacke kombiniert werden!

Ursache für gesellschaftlichen Verfall ist aber seit einiger Zeit immer mehr auch ein übergroßes Konsumangebot. Dieses ist ja ein Produkt des Kapitalismus. Ein wahrer Konsumterror, der geistigen Verfall fördert.

In der Erziehung von Kindern gibt es nicht nur den lächerlichen antiautoritären Irrweg, sondern heute gibt es Eltern, die ihre kleinen Kinder ganz unwürdig autoritär behandeln und etwa so wie Sklavenhalter mit ihnen reden. Die Kinder werden nicht altersgerecht, sondern wie Erwachsene behandelt oder tatsächlich sogar wie Hunde. Da fallen Sätze wie "Halt die Schnauze!" oder sogar "Aus!". Die Kleinkinder werden heruntergebrüllt oder verhöhnt, wenn sie sich nicht wie Erwachsene verhalten.

Weil Familie so nicht funktioniert, kommt es heute so viel zu Scheidungen. Und die Kinder werden zu Versagern und psychischen Wracks oder Problemfällen.

Ein bizarrer Egoismus ist heute sehr verbreitet, der sich auch in Gleichgültigkeit gegenüber Umweltproblemen äußert. Müll wird gedankenlos und wild "weggeschmissen" und nicht entsorgt. Als würde Disziplin grundsätzlich die Freiheit des Ichs behindern.

Es liegt vieles im Argen gesellschaftlich, aber es ist falsch, das einer einzelnen politischen Richtung in die Schuhe zu schieben. Vielmehr sollte man sich gegenseitig helfen, Fehler zu erkennen, und alle Seiten sollten auch gute Ideen und Beiträge der anderen anerkennen.