Künast zur Tierhaltung: „In Deutschland werden zu viele Nutztiere gehalten“

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Ein moderner Schweinestall in der konventionellen Landwirtschaft.Foto: iStock
Epoch Times30. Oktober 2019

Die Grünen-Agrarpolitikerin und frühere Landwirtschaftsministerin Renate Künast hat eine nationale Strategie für die Tierhaltung der Zukunft gefordert. „In Deutschland werden zu viele Nutztiere gehalten“, sagte sie in einem Streitgespräch in der „Zeit“ mit dem Schweinebauern Marcus Holtkötter. Nötig sei ein Weg, der vor allem die regionale Wertschöpfung stärke und den Abbau der Tierbestände vorantreibe, dabei aber auch den Übergang finanziere.

„Die Preise müssen die Wahrheit über Umweltbelastungen sagen und das zusätzliche Geld für den Umbau genutzt werden“, sagte Künast. Sie verwies auf das Beispiel Niederlande. Dort kaufe der Staat Landwirten, die für einen neuen Stall nicht genug Platz oder Geld hätten, ihre Fläche ab und diese könne dann für Naturschutz oder als Bioanbaufläche genutzt werden. Letztlich gehe es um „weniger Tiere im Verhältnis zur Fläche“, Artenschutz und gesellschaftliche Akzeptanz.

Der im Münsterland arbeitende Schweinebauer Holtkötter reagierte zudem auf das Problem der noch immer erlaubten betäubungslosen Kastration von Ferkeln. „Kein Schweinebauer macht das gerne“, sagte er in dem „Zeit“-Gespräch.

Den meisten Landwirten bleibe allerdings „aus wirtschaftlichen Gründen“ keine andere Wahl, weil es an Abnehmern von Eberfleisch fehle, das einen unangenehmen Geruch entwickeln kann. Würden die Tiere früher geschlachtet, um den Geruch zu vermeiden, sträubten sich wiederum die Schlachtunternehmen – denn ein leichteres Tier mache genauso viel Arbeit, bringe aber weniger ein. (afp)



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