Krisenstab im Auswärtigen Amt befasst sich mit Afghanistan und Ausreise-Fragen

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Außenminister Heiko Maas gibt eine Presseerklärung am Ende eines Folgetreffens zu Libyen, am 16. Februar 2020.Foto: THOMAS KIENZLE/AFP via Getty Images
Epoch Times13. August 2021

Die Bundesregierung will in Kürze über weitere Schritte in Bezug auf Afghanistan und insbesondere die Ausreise von Deutschen und ehemaligen afghanischen Ortskräften aus dem Krisenland entscheiden. Zur Stunde tage der Krisenstab im Auswärtigen Amt mit Vertretern aller beteiligten Bundesministerien, sagte ein Sprecher des Außenministeriums am Freitagmittag in Berlin. Es gehe unter anderem darum, „um unsere Handlungsmöglichkeiten vor Ort zu erhöhen“.

Konkrete Fragen etwa nach dem möglichen Ausfliegen von deutschem Botschaftspersonal aus Afghanistan wollte der Sprecher mit Verweis auf die Beratungen des Krisenstabs nicht beantworten. Die Zahl der aktuell in Afghanistan befindlichen Deutschen schätzt das Auswärtige Amt nach seinen Angaben auf eine hohe zweistellige Zahl – Bundeswehrangehörige und anderes „entsandtes Personal“, etwa in der Botschaft, würden dabei nicht mitgerechnet.

Die Bundesregierung beobachte die Lage vor Ort „sehr genau“, versicherte der Sprecher. Die schnelle Verschlechterung der Sicherheitslage sei „sehr besorgniserregend“. Die Regierung beobachte auch, welche Maßnahmen andere Staaten träfen, und stehe dazu „in intensivem Kontakt mit unseren internationalen Partnern und koordinieren uns mit denen sehr eng“.

Mit Blick auf ehemalige afghanische Ortskräfte, die Racheakte der schnell vorrückenden radikalislamischen Taliban fürchten, verwies der Außenamtssprecher auf Äußerungen von Außenminister Heiko Maas (SPD) vom Donnerstag. Demnach sollen vor Ende des Monats ein oder zwei Charterflüge organisiert werden, um Betroffene und deren Familien nach Deutschland zu bringen.

Ein Sprecher des Bundesinnenministeriums betonte, die Ausreise der Ortskräfte werde bereits jetzt finanziell unterstützt, etwa durch die Übernahme von Ticketkosten. Ihm sei kein Fall bekannt, in dem Ausreisen an der Kostenfrage gescheitert wären. Das Problem sei derzeit eher, dass die afghanische Seite für die Ausreise aus dem Land ein „Reisepasserfordernis“ sehe, wenngleich Deutschland eine Einreise auch ohne Pass erlaube. (afp)



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