Kretschmann warnt vor Euphorie wegen Corona-Impfstoffen – Laschet: „Wir sind auf der Zielgeraden“

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Corona-RegelnFoto: über dts Nachrichtenagentur
Epoch Times26. November 2020

Baden-Württembergs Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) hat davor gewarnt, angesichts der Hoffnung auf Corona-Impfstoffe in Euphorie zu verfallen. Zwar läuteten die erfolgreich getesteten Impfstoffe das Ende der Pandemie ein, sagte Kretschmann am Donnerstag (26. November) im Stuttgarter Landtag. Vorerst müssten sich die Menschen aber weiter an die beschlossenen Einschränkungen halten.

„Sonst verhalten wir uns wie ein Fallschirmspringer, der aus Vorfreude vor der Landung seinen Fallschirm abwirft“, sagte Kretschmann. Mit Zahlen weit über 50 Neuinfektionen auf 100.000 Einwohner in sieben Tagen bewege sich Baden-Württemberg praktisch flächendeckend auf Alarmstufe rot.

Kretschmann verteidigte die verschärften Maßnahmen gegen die Pandemie im Landtag gegen Kritik der Opposition. Das Offenhalten der Schulen sei eine politische Entscheidung gewesen, die „entgegen der Infektionslage“ richtig sei. „Wir alle waren uns einig, dass Kitas und Schulen höchste Priorität haben“, sagte Kretschmann über die Verhandlungen von Bund und Ländern am Mittwoch.

Kretschmer kündigt weitere Einschränkungen in sächsischen Hotspots an

Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer (CDU) hat für Regionen mit besonders hohen Zahlen der positiven Corona-Tests weitere Einschränkungen angekündigt. Diese sollen ab kommender Woche gelten, sagte er am Donnerstag im Mitteldeutschen Rundfunk.

Unter anderem dürfen sich dann weniger Menschen treffen. In der Öffentlichkeit soll das Trinken von Alkohol untersagt werden können. Vor allem die Grenzregionen im Erzgebirgskreis zu Tschechien sind betroffen.

Angesicht der „Glühweinzeit“ sei ein Alkoholverbot in der Öffentlichkeit naheliegend, „weil doch der eine oder andere den Verlockungen nicht entgehen kann und es dann immer wieder zu größeren Ansammlungen von Personen kommt“. Zudem sollen die Bewohner in den betroffenen Gebieten ihre Wohnungen nur noch aus triftigem Grund verlassen – zum Einkaufen, zur Arbeit oder zur Schule. Am Freitag soll das Kabinett in Dresden über die Details beraten.

FDP-Landtagsfraktionschef Hans-Ulrich Rülke kritisierte, die Landesregierung habe es versäumt, sich im Sommer auf eine zweite Infektionswelle vorzubereiten. Auch die Novemberhilfen seien kein Erfolg gewesen, sondern „ein Schuss in den Ofen“. Die Politik habe „mit der Schrotflinte“ auf Hotels und Gaststätten geschossen, aber damit die Infektionswelle damit nicht gebrochen.

NRW-Ministerpräsident Laschet: „Wir sind auf der Zielgeraden“

Der nordrhein-westfälische Ministerpräsident Armin Laschet (CDU) hat im Düsseldorfer Landtag um Verständnis für die verschärften Corona-Maßnahmen geworben und den Menschen Mut gemacht. Es sei wichtig, „jetzt nicht locker zu lassen“, sagte er am Donnerstag. Besonders die voraussichtliche Zulassung eines Impfstoffs noch in diesem Jahr sei Grund zur Hoffnung. „Wir sind auf der Zielgeraden“, sagte der Ministerpräsident.

Anders als in vergangenen Jahrhunderten stehe die Menschheit einer Pandemie nicht mehr tatenlos gegenüber. Innerhalb von neun Monaten hätten „kluge Wissenschaftler“ einen Impfstoff entwickelt, der die Menschen schütze – für Laschet einer von drei „Lichtblicken“.

Auch die Wirtschaft habe sich im dritten Quartal positiver entwickelt als erwartet. Als dritten „Lichtblick“ führte der Ministerpräsident die geplante Verbesserung der Corona-Warnapp an. Sobald die Kontaktverfolgung digitalisiert sei, würden auch die Gesundheitsämter entlastet.

Laschet appellierte gleichzeitig an die Bürger, die für Weihnachten beschlossenen Maßnahmen eigenverantwortlich einzuhalten. „Wenn da alle mitmachen, ist das wirkungsvoller als jede Verordnung“, sagte er. Niemand werde an Heiligabend nachzählen, wie viele Menschen unter dem Christbaum versammelt sind.

Bund und Länder hatten sich am Mittwoch auf eine Verlängerung des Teillockdowns und eine Verschärfung der Kontaktbeschränkungen geeinigt. An Weihnachten und Silvester gelten gelockerte Maßnahmen. (afp/sza)



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