Krankenhäuser fürchten eine „Insolvenzwelle, die sich nicht mehr stoppen lässt“

Besorgniserregende Umfrage unter 309 Kliniken. 59 Prozent rechnen für dieses Jahr mit roten Zahlen.
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Viele Kliniken befinden sich einer Umfrage zu Folge in großer Not.Foto: iStock/alexander_h_schulz
Von 27. Dezember 2022

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Die Deutsche Krankenhausgesellschaft (DKG) befürchtet, dass immer mehr Kliniken die finanziellen Belastungen nicht mehr tragen können und in die Insolvenz rutschen. „Auf unsere Kliniken rollt 2023 eine Insolvenzwelle zu, die sich kaum mehr stoppen lässt“, sagte Verbandschef Gerald Gaß dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND).

Schaden wird 2023 sichtbar

Der Schaden für die medizinische Versorgung werde im Jahr 2023 in vielen Regionen sichtbar werden. Dabei verwies Gaß auf das aktuelle Krankenhaus-Barometer des Deutschen Krankenhausinstituts (DKI), einer jährlichen Repräsentativbefragung der Allgemeinkrankenhäuser in Deutschland. Sie liegt dem RND vor. Danach rechnen 59 Prozent der Kliniken für 2022 mit roten Zahlen. 2021 betrug dieser Anteil noch 43 Prozent.

Der Anteil der Krankenhäuser mit einem positiven Jahresergebnis wird sich der Umfrage zufolge mehr als halbieren, und zwar von 44 auf voraussichtlich 20 Prozent. 21 Prozent gehen für das Jahr 2022 von einem ausgeglichenen Ergebnis aus, 13 Prozent waren es im Vorjahr. Für 2023 erwarten 56 Prozent eine weitere Verschlechterung der wirtschaftlichen Situation. Nur 17 Prozent der Krankenhäuser gehen von einer Verbesserung und 27 Prozent von einer unveränderten Situation aus.

Prekäre Personalsituation

Die von der Bundesregierung geplanten Finanzhilfen zum Ausgleich von Energiepreissteigerungen sieht Gaß zwar als hilfreich an. Sie könnten aber das strukturelle Defizit wegen der inflationsbedingten allgemeinen Kostensteigerungen nicht ausgleichen. Im Jahr 2023 werde sich das strukturelle Defizit auf rund 15 Milliarden Euro summieren.

Besorgniserregend ist der Umfrage zufolge weiter die Personalsituation in den Kliniken, vor allem in der Pflege. Zur Jahresmitte 2022 hatten fast 90 Prozent der Krankenhäuser Probleme, offene Pflegestellen auf den Allgemeinstationen zu besetzen. Im Vergleich zum Vorjahr stieg demnach die Anzahl der offenen Pflegestellen auf den Allgemeinstationen hochgerechnet von 14.400 auf 20.600.

Die Ergebnisse des Krankenhaus-Barometers 2022 beruhen nach Angaben der DKG auf einer repräsentativen Stichprobe von Allgemeinkrankenhäusern ab 100 Betten. Von Mitte April bis Ende Juni 2022 hatten sich 309 Krankenhäuser beteiligt.



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