Kommunen befürchten soziale Konflikte durch Corona-Ausbrüche
„Anlässlich der neu aufgetretenen massiven Infektionsfälle, insbesondere im Zusammenhang mit der Fleischproduktion, warne ich vor möglichen sozialen Konflikten“, sagte Hauptgeschäftsführer Gerd Landsberg den Zeitungen der Funke-Mediengruppe (Sonntagausgaben).
„Wir dürfen Menschen nicht diskriminieren oder benachteiligen, die zum Beispiel im Niedriglohnbereich unter schlechten Wohnverhältnissen die preiswerte Fleischproduktion in bestimmten Betrieben gewährleistet haben.“ Es sei deshalb vollkommen inakzeptabel, wenn einzelne Gruppen in der Öffentlichkeit oder in Läden und Geschäften diskriminiert würden.
Auch dürfe es nicht sein, dass Menschen mit geringeren Einkommen ein Vorwurf gemacht werde, weil es in beengten Wohnverhältnissen eher zu Infektionen kommen kann. Die Politik sei hier in der Pflicht, sich Diskriminierung entgegen zu stellen, forderte Landsberg.
Wir sollten uns immer wieder vor Augen führen, dass die Pandemie alle Bürgerinnen und Bürger überall treffen kann. Durch die Krise kommen wir nur mit der Solidarität aller und nicht mit Ausgrenzungen.“
Der Kommunen-Vertreter forderte zudem die Verantwortlichen in der Fleischindustrie auf, für besseren Infektionsschutz und höhere Standards am Arbeitsplatz und in den Unterkünften zu sorgen. Die jüngsten Ausbrüche zeigten, dass sich das Virus unter den gegebenen Bedingungen sehr schnell wieder ausbreiten könne.
„Hier sind insbesondere die Betriebe gefordert, nicht nur für anständige Löhne und Arbeitsbedingungen zu sorgen, sondern insbesondere auch für Wohnverhältnisse, in den ausreichende Hygienestandards gewährleistet werden können.“ (dts)
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