Köln bereitet sich auf Kriegsfall vor und plant unterirdische Intensivstation

Köln plant eine unterirdische Intensivstation zur Versorgung der Bevölkerung im Katastrophenfall. Die Stadt wolle beispielsweise auf Kriege, eine mögliche Flut wie an der Ahr, einen Reaktorunfall oder eine weitere Pandemie besser vorbereitet sein, sagten die Geschäftsführer der städtischen Kliniken, Axel Goßmann und Daniel Dellmann, dem „Kölner Stadt-Anzeiger“.
Krisenzentrum nach israelischem Vorbild
Vorgesehen sei, „ein Krisenzentrum nach israelischem Vorbild zu etablieren“. Es werde einen Tiefgaragenbereich geben, „der bei einem Massenanfall von Verletzten als Intensivstation genutzt werden kann“, erklärten die Klinikchefs. Die planerischen Zeichnungen für ein solches Krisenzentrum unter der Erde seien abgeschlossen und der nordrhein-westfälischen Landesregierung bereits vorgestellt worden. Derzeit würden noch die Finanzierungsmöglichkeiten geprüft.
Auch Bayern rüstet sich für eine bessere Versorgung der Zivilbevölkerung im Kriegsfall, die Epoch Times berichtete. So habe der Freistaat seine Kliniken bereits dazu angehalten, Auskunft über den Stand der Planung von Alarm und Einsätzen zu geben. Das Thema sei, so Gesundheitsministerin Judith Gerlach (CSU), bereits in den Einrichtungen angekommen: „Viele optimieren gerade ihre Planungen.“
Angesichts der angeblichen militärischen Bedrohung durch Russland und des militärpolitischen Kurswechsels von US-Präsident Donald Trump sieht sie „massiven Handlungsbedarf für das deutsche Gesundheitssystem und die ganze Zivilgesellschaft“, so Gerlach. Auch der zivile Sektor sei bei der „Stärkung der Verteidigungsbereitschaft“ gefragt.
Dies umso mehr, als dass die Bundeswehr nicht über genügend Kliniken für den Kriegsfall verfügt. „Die fünf Bundeswehrkrankenhäuser allein reichen nicht aus. Große Teile ihrer Fachkräfte würden im Ernstfall an der Front benötigt“, sagte der Kommandeur der Gesundheitseinrichtungen der Bundeswehr, Johannes Backus, der F.A.Z.
„Im Kriegsfall würde die Hauptlast auf zivilen Krankenhäusern liegen“, so der Generalstabsarzt, der auch stellvertretender Inspekteur des Sanitätsdiensts ist. Deutschland werde in einem solchen Szenario eine logistische Drehscheibe für Truppen und Verwundetentransporte sein.
Relikte des Kalten Krieges
Neben dem militärischen „Operationsplan Deutschland“, den die Bundeswehr derzeit erarbeitet, brauche es auch ein ziviles Pendant. Neben der Versorgung im Allgemeinen müsse auch das Gesundheitssystem im Besonderen auf alle Arten von Krisen vorbereitet werden – „auch auf kriegerische Angriffe aller Art“, so Gerlach.
Mit den Planungen belebt die Politik ein Relikt des Kalten Krieges. Unter der Erde liegende, sogenannte unterirdische Hilfskrankenhäuser wurden nach dem Zweiten Weltkrieg ab 1959 bis 1997 errichtet bzw. unterhalten. Mit der Wiedervereinigung Deutschlands ging auch das Ende des Kalten Krieges einher. Ab 1990 wurden die Einrichtungen nach und nach stillgelegt.
Im bayerischen Gunzenhausen gab es einen Komplex von drei Hilfskrankenhäusern. Eines existiert noch und kann sogar besichtigt werden.
(Mit Material der Nachrichtenagenturen)
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