Logo Epoch Times
Koalitionsgespräche

Grüne und FDP wollen Bahn zerschlagen

top-article-image

Ein elektrischer Personenzug der Deutschen Bahn AG.

Foto: iStock

author-image
Artikel teilen

Lesedauer: 2 Min.

Grüne und FDP verfolgen einen gemeinsamen Plan für die grundlegende Neuaufstellung der Deutschen Bahn. Laut eines Berichts des „Spiegel“ haben die Ampel-Parteien darüber in dieser Woche bereits in den Koalitionsgesprächen verhandelt.
Diskutiert wurden zwei Modelle, die auf eine Zerschlagung der Bahn in ihrer bisherigen Form hinauslaufen: Der Bereich DB Netze, der die Schieneninfrastruktur, die Bahnhöfe und die Energieversorgung unterhält, soll vom Betrieb der Züge getrennt werden.
In der extremen Variante würde der Infrastrukturbereich in eine gemeinwohlorientierte, öffentliche Gesellschaft abgespalten. Damit blieben in der Konzernzentrale die drei Transportbereiche Regio-, Fern- und Güterverkehr übrig. Ein gemäßigtes Modell sieht die Bildung einer Holding vor, unter der dann der Netzbetrieb neben dem Zugbetrieb organisiert wäre.
Formal bliebe die Einheit des Konzerns erhalten, die Umstrukturierung wäre weniger zeitaufwendig. Die SPD ist gegen eine Aufspaltung. Die Bedenken der SPD wollen FDP und Grüne ausräumen, indem sie Olaf Scholz und seinen Genossen bei der Besetzung der Bahnspitze entgegenkommen.
Für den Job an der Spitze ist laut „Spiegel“-Bericht eine von der SPD seit Langem favorisierte ehemalige Vorstandsvorsitzende der Berliner Verkehrsbetriebe im Gespräch. Insbesondere der FDP ist an mehr Konkurrenz auf der Schiene gelegen.
Der Chef des Bahn-Wettbewerbers Flixtrain, André Schwämmlein, spricht sich im „Spiegel“ ebenfalls für eine Aufspaltung aus, sowie für eine dauerhafte Absenkung der Trassenpreise. Kommt es zu einer solchen Bahnreform, will Schwämmlein verstärkt in Flixtrain investieren. „Wir könnten schon 2022 unser Angebot ausweiten, indem wir beispielsweise auf unseren bestehenden Strecken mehr Fahrten anbieten“, sagte Schwämmlein dem „Spiegel“. „Entscheidender aber ist das Signal, dass es sich lohnt, auch in neue Züge zu investieren.“ (dts/oz)

Kommentare

Bitte einloggen, um einen Kommentar verfassen zu können

Minimaxvor 3 Jahren

Ich plädiere für die Zerschlagung von GRÜNEN und FDP.

Starvor 3 Jahren

Privatjet für 47 Kilometer

Von der Leyen rechtfertigt Kurzstreckenflug mit Corona-Bedenken

Die Fahrt mit dem Zug hätte rund eine Stunde gedauert. Stattdessen entschied sich Von der Leyen für den 19minütigen Flug, bei dem etwa 1130 Kilogramm CO2 ausgestoßen wurden.

https://jungefreiheit.de/politik/ausland/2021/von-der-leyen-kurzflug/

Anonymousvor 3 Jahren

Man muss sich fragen, ob unsere Volksvertreter wirklich nur noch in einer Blase leben und keinen Bezug mehr zur Realität haben! Seit der Bahnreform im Jahr 1994 und der darauf folgenden Liberalisierung sind die verschiedenen Betriebsteile getrennt und in rechtlich selbstständigen Unternehmen organisiert. Seit langem haben auch private Eisenbahnverkehrsunternehmen Zugang zu den Gleisen, Bahnhöfen und Energieversorgung. Also nichts Neues! Vielleicht soll ja eine neue Behörde geschaffen werden, quasi als Elefantenfriedhof für abhehälfterte Politiker? Ob das alles Sinn macht, ist eine andere Frage. Kenner des Eisenbahnwesens werden das eher verneinen. Betrieb und Fahrweg sind eine technisch-wirtschaftliche Einheit, die zusammengehörig sind und schon aus Sicherheitsgründen nicht getrennt sein sollten. Was bei einer kompletten Trennung passiert, haben uns die Briten vorgemacht - die Insel war damals von einer Serie äußerst schwerer Eisenbahnunfällen heimgesucht worden. Das wollen wir hier bitte nicht erleben!

info68vor 3 Jahren

Der Grund war die Extrem-Privatisierung in GB, wodurch zur kostensparenden Profitmaximierung die Sicherheit vernachlässigt wurde. Bei uns war das nicht so extrem, da ja der Staat noch Besitzer blieb, aber ähnlich, speziell unter dem Brutal-Sanierer Mehdorn. Auch die aktuellen Stromausfälle dürften auf die Vernachlässigung, Überdehnung der Bahn-Anlagen zurückzuführen sein.