Klimafreundlichere Luftfahrt: Bundesregierung legt Pläne vor

Der Airbus A321XLR ist zu einem Testflug gestartet. Der neue Flugzeugtyp soll besonders weite Strecken zurücklegen können.
Deutschland soll mithelfen, den globalen Luftverkehr umweltgerechter zu gestalten.Foto: Daniel Reinhardt/dpa
Epoch Times21. Juni 2022

Mehr nachhaltige Kraftstoffe und mehr Forschung an Zukunftstechnologien: Einen Tag vor Beginn der internationalen Luft- und Raumfahrtausstellung Berlin (ILA) hat die Bundesregierung Pläne für eine „klimaneutrale Luftfahrt“ vorgelegt. Darin werden Ansatzpunkte für die kommenden vier Jahre umrissen, wie die Ministerien für Wirtschaft und für Verkehr am Dienstag gemeinsam mitteilten.

Die Luftfahrt trage „als Wachstumsbranche zu den globalen CO₂-Emissionen und zur Erwärmung der Erdatmosphäre bei“, heißt es im Papier der Bundesregierung. „Unabhängig von der Frage, ob dieses Wachstum wünschenswert ist, gehen die aktuellen Prognosen von einem weiteren weltweiten Wachstum des Luftverkehrs aus.“ Dies verschärfe „nochmals die Notwendigkeit, bereits jetzt zu handeln“, so das Papier.

Ziel sei, „aus Deutschland heraus mitzuhelfen, den Luftverkehr insgesamt klimaneutral und umweltgerecht zu gestalten.“ Gelingen soll dies „mit neuen, postfossilen und erneuerbaren Kraftstoffen, effizienteren Technologien und der Arbeit an alternativen Antrieben.“ Auch seien Alternativen zum Flugzeug „insbesondere für die Kurz- und Mittelstrecke zu stärken, um eine Verlagerung auf CO₂-ärmere Verkehrsträger zu bewirken“.

Für eine klimafreundlichere Luftfahrt sind dem Regierungspapier zufolge wesentliche Anstrengungen in mehreren Bereichen nötig. Aufgelistet werden „verbindliche und wirkungsvolle Instrumente auf europäischer und internationaler Ebene“, um die Emissionen des Luftverkehrs insgesamt deutlich zu reduzieren und mit einem entsprechenden CO₂-Preis zu versehen, sowie „Maßnahmen der Technologieförderung für weitere Effizienzsteigerung und für die schnelle Weiterentwicklung neuer und disruptiver Antriebe“.

Außerdem soll es Fördermaßnahmen für einen „schnellen Markthochlauf“ bei nachhaltig erzeugten Flugkraftstoffen geben. Darüber hinaus sollen die Emissionen an den Flughäfen selbst sinken – unter anderem durch mehr Photovoltaik und Elektromobilität an den Airports. Auch „regulatorische und fiskalische Maßnahmen auf nationaler, europäischer und globaler Ebene zur Erreichung der Klimaneutralität der Luftfahrt“ werden genannt. Zugleich soll „Wettbewerbsfähigkeit, Beschäftigung und industrielle Wertschöpfung“ erhalten werden.

Die Koordinatorin der Bundesregierung für Luft- und Raumfahrt, Anna Christmann (Grüne), erklärte, Zukunftstechnologien der Luftfahrt zur Einsparung von Klimagasen seien „der Schlüssel für einen erfolgreichen Standort und die Erreichung der Pariser Klimaziele“. Die Entwicklungszyklen in der Luftfahrt seien „lang, sodass wir jetzt die Schalter umlegen müssen“, erklärte sie.

„Die Menschen wollen reisen und fliegen“, hob Oliver Luksic (FDP), Parlamentarischer Staatssekretär im Verkehrsministerium, hervor. „Das muss sicher und nachhaltig möglich sein“, erklärte er. (afp/mf)



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