„Keiner sagte, seid sparsam“: Spahn verteidigt teure Maskenkäufe
Der ehemalige Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) verteidigt die hohen Kosten für den Kauf von FFP2-Masken in der Frühzeit der Corona-Pandemie. „Wir wollten sicherstellen, dass tatsächlich auch Masken geliefert werden“, sagte der heutige Vize der CDU/CSU-Bundestagsfraktion Welt TV.
„Aus heutiger Sicht, ja, war es sehr teuer, aber die Masken waren dann eben auch da“, so Spahn. Alle hätten damals gesagt, auch die Grünen: „Besorgt Masken um jeden Preis, im Sinne des Wortes. Keiner hat gesagt: Seid dabei besonders sparsam. Und das haben wir gemacht.“
Dabei übernimmt Spahn auch die Verantwortung für die Kosten. „Habe ich als Minister die Entscheidung getroffen? Ja klar, wer denn sonst soll in einer Krise, in einer Notlage die politische Verantwortung und damit auch die Entscheidung übernehmen, wenn nicht der Minister“, sagte er.
Lauterbach will Maskenvorgänge aufklären lassen
Spahn reagiert damit auf einen Bericht der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“ unter Berufung auf Mails aus dem Gesundheitsministerium. Demnach hat der damalige Gesundheitsminister gegen eine Empfehlung seiner Fachabteilung gehandelt und den Einkaufspreis für die Masken von 3 auf 4,50 Euro pro Stück angehoben, was einem Aufschlag von 50 Prozent entspricht. Diese Entscheidung führte bei einem Einkauf von 262 Millionen Masken zu Mehrkosten von fast 470 Millionen Euro für den Steuerzahler, so die Zeitung.
Sein Nachfolger Karl Lauterbach (SPD) hatte vergangene Woche angekündigt, die teuren Maskenkäufe zu Beginn der Corona-Krise aufklären zu lassen. Damit habe er die ehemalige Staatssekretärin im Justiz- und im Verteidigungsministerium, Margaretha Sudhof (SPD), beauftragt. Zugleich sagte Lauterbach, den hohen Einkaufspreis von 4,50 Euro je Maske habe nach jetziger Erkenntnis sein Vorgänger Spahn festgelegt. (dpa/red)
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