Karliczek: Schulen vor „enormer Herausforderung“ – Elternrat: Sanitäre Anlagen in Schulen marode
Auch wenn die Schulen nur schrittweise wieder geöffnet werden, ist es kaum möglich sie nach allen Forderungen der Epidemiologen umzugestalten. Es fehlt an Platz und Personal um Gruppen aufzuteilen oder Abstandsregeln einhalten zu können. Viele Schulen haben schon seit Jahren erhebliche Mängel im Sanitärbereich.

Deutsche Schulen: Alt, marode Bausubstanz, kaputte sanitäre Anlagen, zu wenig Personal.
Foto: über dts Nachrichtenagentur
Bundesbildungsministerin Anja Karliczek (CDU) sieht die Schulen in der Corona-Krise vor einer „enormen Herausforderung“. Die nun beschlossene schrittweise Öffnung der Schulen sei „unter strenger Einhaltung der Infektionsschutzregeln zu organisieren“, sagte Karliczek. „Es sind viele komplexe Fragen zu lösen, ohne eine Erhöhung der Infektionsrate zu riskieren.“
Alle, die im Schulwesen Verantwortung trügen, verdienten nun Unterstützung und Respekt. Bund und Länder wollten sich zwar auf eine gemeinsame Linie verständigen. Doch Bayern kündigte bereits ein abweichendes Vorgehen an. Die Einigung über die schrittweise Wiedereröffnung der Schulen sei für Millionen Schüler, Eltern und Lehrer von großer Bedeutung. „Hier gibt es nun eine erste Orientierung und eine Perspektive, wie es in den kommenden Wochen weitergeht.“
Grundsätze ohne verbindlichen Terminplan für die Länder
Bund und Länder hatten am Mittwoch beschlossen, dass vom 4. Mai an vor allem die Schüler der Abschlussklassen wieder Unterricht erhalten, außerdem „qualifikationsrelevante“ Jahrgänge, die im nächsten Schuljahr ihre Prüfungen ablegen. Auch für die letzten Grundschulklassen soll es Anfang Mai wieder losgehen.
Elternrat moniert jahrelange Versäumnisse bei der Instandhaltung der Schulen
Der Vorsitzende des Bundeselternrats, Stephan Wassmuth, sagte dem RND, die Schulen stünden „vor riesigen Problemen“, die sie in der Kürze der Zeit bis zur schrittweisen Wiedereröffnung voraussichtlich gar nicht bewältigen könnten. „Die Wahrheit ist: Es ist ausgeschlossen, dass die Schulen ihre oft maroden sanitären Einrichtungen bis zum 4. Mai so in Ordnung bringen, wie es in dieser Pandemie-Situation nötig wäre.“ In diesem Punkt sei viele Jahre lang zu wenig getan worden. „Das rächt sich jetzt bitter.“ (afp/al)
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