Journalistenverband und Hoeneß kritisieren Özil: Foto mit Erdogan sehr wohl politisch – und: „Der hat seit Jahren einen Dreck gespielt“
Der Deutsche Journalisten-Verband (DJV) hat eine „pauschale Medienschelte“ von Fußballnationalspieler Mesut Özil zurückgewiesen.
In seiner Begründung für seiner Rücktritt aus der deutschen Nationalmannschaft habe Özil nicht näher genannten Zeitungen vorgeworfen, ihn wegen seiner türkischen Herkunft und nicht wegen sportlicher Leistungen kritisiert zu haben, erklärte der DJV-Bundesvorsitzende Frank Überall am Montag. „Wenn Mesut Özil Rassismus in deutschen Zeitungsredaktionen am Werk sieht, soll er Ross und Reiter nennen.“ Dann müsse darüber diskutiert werden.
Richtig sei, dass die deutschen Medien kritisch hinterfragt hätten, warum sich Özil mit dem türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan habe ablichten lassen. „Anders als Özil behauptet, ist ein gemeinsames Foto mit dem für die Abschaffung der Presse- und Meinungsfreiheit in der Türkei gefürchteten Autokraten politisch“, erklärte Überall. „Und natürlich musste das kritische Fragen aufwerfen.“
Wenn einzelne Medien dabei die journalistischen Grundwerte missachtet hätten, sei diese Art der Berichterstattung ein Fall für den Deutschen Presserat, fügte der DJV-Vorsitzende hinzu.
Özil hatte am Sonntag seinen Rücktritt aus der deutschen Nationalmannschaft erklärt. In der Kontroverse um sein Foto mit dem türkischen Präsidenten Erdogan hätten einige deutsche Zeitungen den Vorfall für „rechte Propaganda“ missbraucht und versucht, Deutschland gegen ihn aufzubringen, kritisierte er.
Uli Hoeneß zeigte sich erfreut über Özils Rücktritt. „Ich bin froh, dass der Spuk vorbei ist. Der hat seit Jahren einen Dreck gespielt. Den letzten Zweikampf hat er vor der WM 2014 gewonnen. Und jetzt versteckt er sich und seine Mist-Leistung hinter diesem Foto“, sagte der Präsident des FC Bayern München der „Sport Bild“ vor dem Abflug des Clubs zu einer US-Tour. (afp/dpa)
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