Jena: Erste Verhaftungen um Flüchtlingsgang – Afghanischer und syrischer Intensivtäter verhaftet
Seit dem Sommer 2016 wird Jena von einer Plage heimgesucht. Gruppen krimineller junger Flüchtlinge halten Polizei und Bürger in Atem.
Die Gruppierung junger Leute nichtdeutscher Herkunft beschäftigt die Jenaer Polizei und die Staatsanwaltschaft bereits seit mehreren Monaten an wechselnden Orten zwischen Innenstadt, Paradies und Lobeda.“
(Polizei Jena)
Traten sie zuerst im Stadtteil Lobeda auf und kämpften noch untereinander, getrennt nach Nationalitäten, verlagerte sich das Problem bald schon in den Innenstadtbereich.
Seit Sommer 2016 haben wir hier in mehr als 160 Fällen ermittelt.“
(Steffi Kopp, Polizeisprecherin Jena)
Gefährliche Körperverletzung, Landfriedensbruch, Pöbeleien und Provokationen, Diebstahl und Sachbeschädigung sowie Widerstand gegen Polizeibeamte und: „Wir gehen davon aus, dass auch Drogen eine Rolle spielen“, rundet Polizeisprecherin Steffi Kopp das kriminelle Profil der Flüchtlingsgang ab.
Zuletzt kam es am 18. Februar zu zwei Attacken auf nächtliche Passanten durch die bekannte Gang aus Afghanen, Irakern und Syrern. Drei der Syrer gelten als Intensivtäter.
Überfällige Verhaftungen
Vier der jungen Kriminellen gelten als Intensivtäter. Sie wurden rechtskräftig verurteilt, ihre Haftstrafen jedoch zur Bewährung ausgesetzt. „Sollten die Verurteilten allerdings erneut mit Straftaten anfallen, werden die Haftstrafen vollzogen“, so die Polizei Jena.
Vergangenen Donnerstag wurde dann endlich einer der jungen Kriminellen tatsächlich verhaftet. Der 19-jährige Afghane wurde nachmittags dem Haftrichter am Amtsgericht Gera vorgeführt, der ihn für „mehrere Gewalt- und Rohheitsdelikte“ in Jena in Untersuchungshaft in eine Jugendstrafanstalt schickte.
Er trat unter anderem in den Jugendgruppen in Jena auf, über die zuletzt wiederholt berichtet wurde. Auch war er zuletzt am 18.02. dabei, als es zu einer Auseinandersetzung zwischen einer Gruppe junger Migranten und einer Gruppe junger deutscher Erwachsener vor dem F-Haus in der Johannisstraße kam.“
Nur wenige Tage zuvor meldete die Polizei die Verhaftung eines 17-jährigen Syrers. Der junge Intensivtäter war an den massiven Problemen der „letzten Wochen und Monate zusammen mit anderen jungen Migranten in der Jenaer Innenstadt“ beteiligt.
So ist er derjenige, der nach einem Ladendiebstahl auf einem Video vom 24. Januar in der Goethegalerie einen Polizisten angriff. Das Video wurde in den sozialen Medien hunderttausendfach geteilt. Auch der Kopfstoß gegen einen 25-jährigen Mann bei Mc Donalds am 12. Februar, dem dabei die Nase gebrochen wurde, geht auf sein Konto, außerdem eine Vielzahl andere Körperverletzungen.“
Weiterhin wird ihm die Beteiligung an einem Landfriedensbruch vorgeworfen, als die „Gruppe am 16. Dezember in einer Bäckerfiliale am Sonnenhof andere Personen überfallen und eine Schlägerei initiiert“ hatte, so die Polizei.
Auch gegen den jungen Syrer wurde Haftbefehl erlassen. Der Jugendliche wird in eine geschlossene sozial-therapeutische Einrichtung nach Bayern überstellt.
Die Polizei Jena stockte inzwischen in der Jugendstation um zwei weitere Beamte auf, um die Ermittlungen gegen einzelne Mitglieder der Gruppe und „die Vielzahl der durch die Jugendlichen begangenen Straftaten zügig abzuarbeiten und die Beschuldigten – gemeinsam mit der Staatsanwaltschaft – einer Verurteilung zuzuführen“.
CDU-Fraktion bemüht Landtag
Auch die Politik in Thüringen weiß, dass es höchste Zeit ist, zu handeln, will man einen Aufschrei der Bevölkerung wie in Cottbus verhindern.
Wir erleben aktuell eine besorgniserregende Entwicklung. Wer Polizeibeamte angreift, beschimpft und beleidigt, überschreitet deutlich die Grenze dessen, was in einer Gesellschaft toleriert werden kann und darf.“
(Guntram Wothly, CDU-Vorsitzender Jena)
Der Innenausschuss des Landtags beschäftigte sich in seiner Sitzung am 15. Februar mit dem Antrag der CDU-Fraktion „Respektloses Verhalten syrischer Jugendlicher gegenüber Polizeibeamten in Jena“.
Spätestens nach dem Vorfall am 24. Januar in der Goethe-Galerie, der auf Video aufgezeichnet viral ging, weiß ganz Deutschland von dem Problem in der Thüringer Universitätsstadt.
24. Januar: Vorfall Goethe-Galerie
Am 24. Januar griffen junge Migranten Polizei und Sicherheitsleute in der Jenaer Goethe-Galerie, einem Einkaufszentrum, an und versuchten einen Kumpanen zu befreien. Doch auch der Ladendieb hatte zuvor in aggressivster Weise um sich geschlagen. Wie die Thüringer Polizei mitteilte, habe der Ladendieb zu einer „Gruppe junger Leute, nichtdeutscher Herkunft“ gehört, die in der Vergangenheit in der Goethe-Galerie, dem Ernst-Abbe-Platz und im dortigen Schellrestaurant bereits mehrfach negativ aufgefallen sei.
https://www.youtube.com/watch?v=PGX5qyPOdM0
Auf dem Weg zum Polizeiauto demonstrierte der junge Kriminelle seine Einstellung zu seinem Gastgeberland und seinen Bewohnern lautstark – keine Spur von Dankbarkeit für kostenlose Unterkunft, Verpflegung und Taschengeld:
Dabei rief er: ‚Ihr Scheiß-Deutschen werdet noch sehen‘, ‚Du Scheiß-Deutscher hast mir gar nichts zu sagen‘ sowie ‚Kurdistan über alles‘.“
(Landespolizeiinspektion Jena)
Gestern hatten die Kollegen in #Jena alle Hände voll zu tun. Mehrere Männer versuchten eine zuvor in #Gewahrsam genommene Person zu befreien, leisteten #Widerstand und griffen uns aktiv an.
Nicht mit uns! Klare Kante ✋? #Eskalation #GoetheGalerie
▶ https://t.co/R75jQT1Oyc pic.twitter.com/dzNa5knzRH
— Polizei Thüringen (@Polizei_Thuer) 25. Januar 2018
Zuerst Kämpfe untereinander …
Angefangen hatte es im Sommer 2016 mit Kämpfen zwischen Migrantengruppen an der Skaterbahn in Lobeda, immer und immer wieder. Wie die „Ostthüringische Zeitung“ rückblickend schreibt, hieß es auf Anfrage, dass es in Jena-Lobeda zu „Auseinandersetzungen zwischen Gruppen unterschiedlicher kultureller und nationaler Herkunft“ gekommen sei.
Polizeiliche Präsenz, regelmäßige Kontrollen, Platzverweise und der einsetzende Winter führten zu einer Eindämmung des Problems, dass sich dann ab Frühjahr 2017 in den Paradies-Park verlagerte.
Die schwer abgrenzbaren Gruppen, die seitdem regelmäßig polizeilich in Erscheinung treten, bestehen vorwiegend aus Nichtdeutschen und einigen deutschen Mädchen im Alter von 14 bis 18 Jahren.“
(Polizei Jena)
Weitere Orte wurden Ziel der Jugendlichen: das Gebiet um den Ernst-Abbe-Platz beim Campus der Universität, der Puschkinplatz, der Johannisplatz, die Goethe-Galerie … Dort wurden gar Sitzbänke abmontiert, damit sich die jungen Kriminellen nicht gemütlich niederlassen.
Inzwischen zwei Gangs
Die Polizei tut, was sie kann. Doch da die Gruppe in wechselnder Besetzung agiert, wird rechtlich gesehen nicht gegen eine Bande ermittelt. Die Polizei muss jedem einzelnen Tatverdächtigen in umfangreichen Ermittlungen eine Beteiligung nachweisen.
Genau genommen geht die Polizei inzwischen sogar von zwei verschiedenen Banden junger Migranten aus, einer in der Innenstadt und einer im Bereich von Jena-Lobeda. Zwischen diesen switchen einzelne Mitglieder hin und her, so die „Thüringer Allgemeine“ dazu.
Siehe auch:
Cottbus: Harte Konsequenzen nach Messer-Attacke auf Ehepaar – Junger Syrer muss Stadt verlassen
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