Ischinger eröffnet Münchner Sicherheitskonferenz im Kapuzenpulli
Die Forderung nach mehr europäischem Selbstbewusstsein im Konzert der Großmächte hat den Beginn der 55. Münchner Sicherheitskonferenz geprägt. Passend dazu trug der Konferenzleiter Wolfgang Ischinger bei seiner Eröffnungsrede einen blauen Kapuzenpullover mit den Sternen der Europaflagge auf der Brust.
Sein Gang zum Rednerpult in diesem ungewöhnlichen Aufzug sorgte für amüsiertes Gelächter unter den Politikern, Diplomaten und Militärs im Saal. Er habe das Oberteil von einem Familienmitglied „zu Weihnachten geschenkt“ bekommen, sagte der frühere deutsche Botschafter.
Mit seinem textilen Statement verknüpfte Ischinger ein Plädoyer für ein militärisch und politisch stärkeres Europa. „Europa muss für sich selbst sprechen und handeln“, sagte Ischinger.
Die Europäer müssten „mit einer Stimme sprechen und auch die Fähigkeiten aufbauen, dementsprechend zu handeln“ – ganz im Sinne des von EU-Kommissionschef Jean-Claude Juncker in seiner Rede zur Lage der Europäischen Union im vergangenen Jahr von der EU geforderten „Weltpolitikfähigkeit“.
Zumindest der Kleidungsstil des 72-Jährigen, der die Sicherheitskonferenz seit 2008 leitet, war in diesem Sinne selbstredend.
An der Konferenz im Hotel Bayerischer Hof in München nehmen rund 600 internationale Vertreter teil, darunter rund drei Dutzend Staats- und Regierungschefs und mehr als 80 Minister.
Auf der Liste der Themen des dreitägigen Treffens stehen neben der Zukunft Europas, das transatlantische Verhältnis und der Streit über die Nato-Verteidigungsausgaben sowie das Ende des INF-Abrüstungsvertrags mit Russland, aber auch das Verhältnis zur neuen Weltmacht China sowie die Konflikte in Nahost, mit dem Iran und in Afghanistan.
(afp)
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