Immer mehr Politiker sprechen von „der Zeit nach Angela Merkel“ – auch in der CDU
Immer mehr Politiker sprechen in den vergangenen Tagen über die Zeit "nach Angela Merkel". Nach Einschätzung von Politikwissenschaftlern wird die Kanzlerin ihr Amt noch vor dem Ende der Legislaturperiode 2021 aufgeben.

CDU-Logo.
Foto: Sean Gallup/Getty Images
Schleswig-Holsteins Ministerpräsident Daniel Günther (CDU) hat sich für einen personellen Neuanfang seiner Partei ausgesprochen.
Bei einer Regierungsbildung müssten auch Gesichter eine Rolle spielen, die „für die Zeit nach Angela Merkel eine Perspektive haben“, sagte Günther der „Heilbronner Stimme“ von Freitag. Bundeskanzlerin Merkel werde an der Spitze von Regierung und Partei gebraucht. „Aber in der zweiten und dritten Reihe brauchen wir neue Gesichter.“
Günther verwies auf die Erfolge der CDU in drei Bundesländern – darunter seinen eigenen Wahlsieg bei der Landtagswahl in Schleswig-Holstein. Seine Partei habe allein 2017 drei Wahlen gewonnen. „Alle Ministerpräsidenten sind Gesichter, die auch eine Union für die Nach-Merkel-Ära präsentieren können“, sagte Günther. „Das macht mir schon Hoffnung.“
Nach Einschätzung von Politikwissenschaftlern wird Merkel ihr Amt noch vor dem Ende der Legislaturperiode 2021 aufgeben. Die Kanzlerin habe „ihren Zenit überschritten“, sagte der Berliner Oskar Niedermayer dem „Handelsblatt“ unter Verweis auf ihre Bewertungen und Zugkraft in der Bevölkerung.
Ähnlich äußerte sich der Bremer Politikwissenschaftler Lothar Probst. Beide Experten rechnen damit, dass Merkel zunächst in zwei Jahren den Parteivorsitz an einen Nachfolger abgeben wird. Ginge es nur nach Merkel, hätte die saarländische Ministerpräsidentin Annegret Kramp-Karrenbauer die besten Chancen, sagte Niedermayer. Aber auch CDU-Vize Julia Klöckner hätte demnach gute Aussichten, wenn sie vorher ein Ministerinnenamt bekomme und dieses erfolgreich führe. (afp)
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