Immer mehr Arbeitnehmer haben mindestens zwei Jobs
Die Zahl der Menschen mit mehreren Jobs steigt einem Medienbericht zufolge immer weiter an.
2016 gab es bundesweit 3,13 Millionen Mehrfachbeschäftigte, im vergangenen Jahr waren es 3,26 Millionen, wie aus der Antwort der Bundesagentur für Arbeit auf eine Anfrage der Linken-Bundestagsabgeordneten Sabine Zimmermann hervorgeht, die der „Passauer Neuen Presse“ (Samstagsausgabe) vorliegt. Das sei ein Plus von 130.000 Männern und Frauen.
Die Tendenz zu mehreren Jobs setze sich seit Jahren fort, heißt es weiter. 2004 seien erst 1,86 Millionen Menschen mit mindestens zwei Stellen registriert gewesen, das waren demnach 1,4 Millionen Multi-Jobber weniger als im vergangenen Jahr.
Insgesamt 2,73 Millionen Mehrfachbeschäftigte gingen neben einer sozialversicherungspflichtigen Stelle mindestens einer zusätzlichen geringfügigen Beschäftigung nach. Zweithäufigste Kombination seien zwei sozialversicherungspflichtige Jobs, hier gab es demnach im Jahr 2017 insgesamt 306.272 Fälle. 275.118 Menschen übten zwei oder mehr geringfügige Beschäftigungsverhältnisse aus.
„Für immer mehr Beschäftigte reicht das Einkommen aus einem Job nicht mehr aus“, sagte die arbeitsmarktpolitische Sprecherin Sabine Zimmermann der Zeitung. „Der überwiegende Teil dürfte aus purer finanzieller Not mehr als einen Job haben und nicht freiwillig.“
Die Einführung des Mindestlohns habe nicht ausgereicht, um Arbeit wieder existenzsichernd zu machen. Notwendig sei eine Erhöhung des Mindestlohns „auf zwölf Euro die Stunde“, sagte Zimmermann.
Weitere Maßnahmen müssten die Abschaffung der systematischen Niedriglohnbeschäftigung in Form der Leiharbeit und von sachgrundlosen Befristungen sein. (afp)
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