Harald Christ (SPD): Partei „verliert die Mitte“ – „CDU wird Forderungen nicht erfüllen. Das ist auch gut so.“
Der scheidende SPD-Mittelstandsbeauftragte Harald Christ hat sich besorgt über die neue SPD-Doppelspitze geäußert. „Die Partei driftet noch stärker nach links und verliert endgültig die Mitte und große Teile ihrer Stammwählerschaft. Es besteht die Gefahr einer Abspaltung der linken Mitte innerhalb der Partei“, sagte er dem „Handelsblatt“ (Montagsausgabe).
„Aus meiner Sicht ist die GroKo damit am Ende. Auch wenn es noch eine zermürbende Phase geben wird. Die CDU wird die Forderungen, die nun formuliert werden, nicht erfüllen wollen und auch nicht können. Das ist auch gut so.“
Christ kritisierte das siegreiche Kandidatenduo Saskia Esken und Norbert Walter-Borjans in scharfen Worten: „Ich hätte erwartet, das die beiden erst gar nicht antreten“, sagte er. „Die können es nicht. Frau Esken ist in ihrem eigenem Landesverband Baden-Württemberg gescheitert und hat in ihrem gesamten politischen Leben keine erkennbaren Qualifikationen vorzuweisen, die für die komplexe Herausforderung, die deutsche Sozialdemokratie zu retten, nötig sind. Walter-Borjans ist in Nordrhein-Westfalen krachend mit abgewählt worden und seine Bilanz als Finanzminister ist sehr durchwachsen. Ihm hätte ich zumindest zugetraut, eine aktive Rolle auf Landesebene zu übernehmen oder eine regionale Spitzenkandidatur anzustreben.“
Christ respektiert das Ergebnis, kündigte aber an, dass er persönlich Esken und Walter-Borjans nicht unterstützen werde. „Meine Funktion als Mittelstandsbeauftragter habe ich zum Parteitag bereits vorab niedergelegt. Ich werde mich in Kürze klar und deutlich öffentlich über meine weiteren Pläne erklären“, sagte er. Der SPD-Politiker will, so hatte er es im „Handelsblatt“ Ende September angekündigt, weiter Vize-Präsident des SPD-Wirtschaftsforums bleiben. (dts)
vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.
Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.
Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.
Ihre Epoch Times - Redaktion