Hamburger Gastronomen weisen mit Protestaktion auf prekäre Lage hin
Mit einer gedeckten Tafel ohne Gäste und 420 leeren Stühlen haben Gastronomen am Freitag auf dem Hamburger Rathausmarkt auf ihre prekäre Lage in der Corona-Krise aufmerksam gemacht. Die Stühle sollen den Veranstaltern zufolge daran erinnern, dass Restaurants und Hotels seit fünf Wochen geschlossen sind – und vorerst auch weiter geschlossen bleiben sollen.
Organisiert hatte die Aktion eine Gruppe betroffener Unternehmer. Die Zahl 420 spielte damit auf 4200 gastronomische Betriebe an, denen wegen der Corona-Krise die Schließung drohe. Von den rund 56.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Branche seien derzeit 90 Prozent in Kurzarbeit.
Beschlossene Hilfen seien zwar „ein großer Schritt nach vorne“, erklärte dazu Patrick Rüther, Mitinhaber des Restaurants „Bullerei“ und des „ÜberQuell“. Jedoch reichten sie nicht aus, um das Gastgewerbe zu retten. Koral Elci von der kulinarischen Kreativagentur „Kitchen Guerilla“ befürchtet „ein Massensterben in der Gastronomie“.
Konkret forderten die Gastronomen eine Aufstockung des Kurzarbeitergeldes für Bezieher niedriger Einkommen, Zuschüsse zum Ausgleich für Umsatzausfälle, die Verlängerung der geplanten Absenkung der Mehrwertsteuer auf mehrere Jahre sowie konkrete Konzepte für eine Wiedereröffnung der Betriebe unter Corona-Bedingungen. (afp)
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