Häusliche Gewalt: 123 Frauen im Jahr 2018 von Partner oder Ex-Partner getötet – Grüne: Regierung tut zu wenig
Weit mehr als ein Drittel der Frauen, die in Deutschland durch Verbrechen getötet werden, sind Opfer häuslicher Gewalt. Das geht aus der Antwort der Bundesregierung auf eine Anfrage der Grünen hervor, über welche die Zeitungen der Funke-Mediengruppe (Sonntagsausgaben) berichten.
Demnach kamen im Jahr 2018 insgesamt 333 Frauen gewaltsam zu Tode, 141 von ihnen in der eigenen Familie. In 123 Fällen waren die Partner oder Ex-Partner die Täter.
Die Grünen forderten die Bundesregierung auf, Frauen besser vor schwerer Gewalt in der Familie zu schützen. (Drucksache 19/15380)
Grüne: Bundesregierung tut zu wenig
„Es ist schon bestürzend, dass alle zwei, drei Tage in Deutschland Frauen durch häusliche Gewalt ums Leben kommen, in einem Bereich also, in dem viele meinen, sicher zu sein“, sagte die Grünen-Abgeordnete Irene Mihalic den Funke-Zeitungen.
Mihalic kritisierte, häusliche Gewalt sei in der breiten Öffentlichkeit „immer noch unterbelichtet“. Die Politik müsse sich mit dem Phänomen stärker befassen, forderten die Grünen in ihrer Anfrage.
Deswegen soll „jede Frau, die von häuslicher oder partnerschaftlicher Gewalt betroffen ist, unabhängig von Einkommen und Vermögen, Herkunftsort oder Aufenthaltsstatus einen Rechtsanspruch auf Schutz und Hilfe bei Gewalt in einer Schutzeinrichtung“ erhalten, so die Grünen weiter.
BKA erfasst in seiner Opferstatistik die Verletzungen nun differenziert
Sie sprechen von einem „erheblichen Analysedefizit“. So hat das Bundeskriminalamt erst in diesem Jahr damit begonnen, in seiner Opferstatistik die Verletzungen differenziert zu erfassen.
Bei vollendetem Totschlag sind die Täter laut Bundesregierung in 45 Prozent der Fälle der Partner oder Ex-Partner. Bei Morden liegt dieser Anteil bei 29 Prozent.
Auch bei anderen Verbrechen gegen Frauen kommen die Täter häufiger aus dem familiären Umfeld. Bei Freiheitsberaubung etwa sind Partner, aber auch Angehörige zu 61 Prozent die Täter, bei Geiselnahmen zu 40 Prozent. (dts/as)
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