Grüne sehen Abrücken Merkels von Willkommenskultur

Titelbild
Angela MerkelFoto: über dts Nachrichtenagentur
Epoch Times31. Januar 2016

Mit der Betonung der zeitlichen Befristung des Aufenthaltsstatus der meisten Flüchtlinge hat Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) nach Einschätzung der Grünen eine Kehrtwende ihrer Flüchtlingspolitik vollzogen: „Die neuen Töne von Frau Merkel markieren ein trauriges Abrücken von der Willkommenskultur“, sagte Grünen-Vorsitzende Simone Peter dem „Kölner Stadt-Anzeiger“ (Montagsausgabe). „Die Kanzlerin zieht mit ihren Worten integrationswilligen Flüchtlingen den Teppich unter den Füßen weg. Wozu Deutsch lernen, wozu Integrationskurse besuchen, wenn Merkel den Betroffenen keine Perspektive in Deutschland zugesteht?“, fragte Peter.

Merkels Äußerungen seien „ein verheerendes Signal“. Die Kanzlerin hatte am Samstag bei einer CDU-Veranstaltung in Neubrandenburg darauf hingewiesen, dass die meisten Flüchtlinge in Deutschland nur einen auf drei Jahre befristeten Schutz nach der Genfer Flüchtlingskonvention genießen. An die Adresse der Schutzsuchenden fuhr Merkel fort: „Wir erwarten, dass wenn wieder Frieden in Syrien ist, wenn der IS im Irak besiegt ist, dass ihr auch wieder mit dem Wissen, das ihr euch erworben habt, in Eure Heimat zurückgeht.“ Der Koalitionspartner SPD verteidigte die Äußerungen der Kanzlerin. „Das ist kein Kurswechsel“, sagte SPD-Fraktionschef Thomas Oppermann dem „Kölner Stadt-Anzeiger“: „Angela Merkel und Peter Altmaier wollen endlich das tun, was Bund und Länder im vergangenen November vereinbart haben. Es ist das erste Ziel, den Menschen die Rückkehr in die Heimatländer zu ermöglichen.“ Allerdings fehlten dazu vielfach noch die Voraussetzungen, monierte Oppermann: „Dazu brauchen wir vor allem eine Verfahrensbeschleunigung beim BAMF und funktionierende Rücknahmeübereinkommen. Es ist ärgerlich, dass beides noch viel zu lange dauert.“ Zugleich mahnte der SPD-Politiker, die Integration derjenigen Flüchtlinge, die in Deutschland bleiben werden, voran zu treiben: „Sonst machen wir die gleichen Fehler wie in den 60er und 70er Jahren.“

(dts Nachrichtenagentur)



Epoch TV
Epoch Vital
Kommentare
Liebe Leser,

vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.

Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.

Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.


Ihre Epoch Times - Redaktion