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20 Prozent Russland-Öl fehlen

Größte Ölraffinerie Deutschlands reduziert Auslieferung von Benzin und Heizöl

Das Ölembargo offenbart immer deutlichere Konsequenzen. Nun sickert durch, dass MiRO, die Mineralölraffinerie Oberrhein, nicht mehr wie gewohnt seine Produkte ausliefern kann.

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Die Ölraffinerie MiRO vermeldet geringere Auslieferungen von Benzin und Heizöl.

Foto: Patrick Pleul/dpa

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Die Mineralölraffinerie Oberrhein in Karlsruhe ist die größte Raffinerie in Deutschland. Als eine der modernsten und leistungsfähigsten Raffinerien in Europa gilt sie als wichtige Versorgungsquelle für Millionen Menschen. Das 1.100 Mitarbeiter zählende Unternehmen reduziert nach Angaben von „Bloomberg“ nun seine Auslieferung von Benzin und Heizöl an einige Kunden.
Die Raffinerie werde von Mittwoch (11.1.) bis Anfang nächster Woche die Verladung von Heizöl auf Lastwagen komplett einstellen. Einige Schiffsladungen von Benzin über den Rhein seien seit Ende letzter Woche gestrichen worden.
Wie „Bloomberg“ berichtet, läuft die Mineralölraffinerie Oberrhein (MiRO) bereits seit Ende Dezember mit reduzierter Kapazität, seitdem eine Rohölverarbeitungsanlage ausfiel.
Auslöser für die eingeschränkten Liefermengen dürfte das von der Bundesregierung beschlossene Ölembargo sein. Dabei entschied sie, aufgrund des Ukraine-Krieges seit Jahresbeginn kein russisches Öl mehr anzunehmen.

20 Prozent weniger Öl

Deutschland konnte seit Beginn des Ukraine-Krieges seine Abhängigkeit von russischem Erdöl leicht reduzieren. Dennoch war Russland bis Jahresende immer noch Deutschlands größter Öl-Lieferant – rund 20 Prozent oder knapp 1,5 Millionen Tonnen Rohöl kamen von dort. Diese Menge fehlt der Bundesrepublik jetzt.
Im September 2022 hatte Deutschland noch insgesamt 30 Öl-Lieferländer. Laut den Daten des Bundesamtes für Wirtschaft und Ausfuhrkontrollen (BAFA) importierte die Bundesrepublik in jenem Monat knapp 7,5 Millionen Tonnen Rohöl. Das waren 14,6 Prozent mehr als im Vorjahresmonat.
Deutschland verzeichnete auch in weiteren Vorjahresmonaten einen deutlichen Anstieg an Rohöleinfuhren. Für die ersten drei Quartale 2022 gibt das Bundesamt die Importmenge mit 65,4 Millionen Tonnen an. Das ist ein Anstieg um 11,8 Prozent im Vergleich zu den ersten drei Quartalen von 2021.

Deutsche Ölimporte im September 2022.

Foto: Epoch Times, Daten: BAFA

MiRO verarbeitet Rohöl zu Mineralölprodukten wie Benzin, Diesel, Heizöl, Propylen und Bitumen – rund 14 Millionen Tonnen im Jahr. Für den Südwesten Deutschlands ist das Unternehmen nach eigenen Angaben die wichtigste Versorgungsquelle für Mineralölprodukte.
Die Epoch Times Redaktion – ebenso wie „Bloomberg“ – konnte die Pressesprecherin von MiRO nicht erreichen. Auch eine Anfrage per E-Mail blieb unbeantwortet.

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