Genesene und Geimpfte: 2G-Modell startet in Hamburg
Hamburg geht bei den Corona-Maßnahmen von Samstag an einen Sonderweg. Mit einem bislang bundesweit einmaligen 2G-Optionsmodell ermöglicht der rot-grüne Senat Veranstaltungen fast ohne Corona-Auflagen – sofern nur Geimpfte und Genesene sie besuchen.
Veranstalter und Wirte können damit entscheiden, ob sie nur Geimpfte und Genesene einlassen und dann weitgehend von den Corona-Einschränkungen befreit sind, oder ob sie weiter das 3G-Modell nutzen wollen – also auch aktuelle Tests akzeptieren. Unklar ist noch, wie viele Wirte und Veranstalter mitmachen.
Bürgermeister Peter Tschentscher (SPD) hatte die Entscheidung des Senats damit begründet, dass Geimpfte und Genesene im Vergleich zu den Ungeimpften keinen wesentlichen Anteil am Infektionsgeschehen hätten. Während am Tag der Senatsentscheidung die Sieben-Tage-Inzidenz in Hamburg bezogen auf die Gesamtbevölkerung bei Ungeimpften laut Behörde bei über 78 lag, betrug sie bei Geimpften nur gut 3 Prozent. Das könne man doch nicht ignorieren und all die Geimpften weiter einschränken, sagte Tschentscher.
Kritik, dies sei eine Impflicht durch die Hintertür, wies die Vorsitzende des Deutschen Ethikrats zurück. „Eine Pflicht ist etwas, dem man sich nicht entziehen kann“, sagte Alena Buyx dem Sender NDR Info. Das sei hier nicht der Fall. Stattdessen werde „Druck aufgebaut, um es attraktiver zu machen, sich und andere zu schützen“.
Für Restaurants, Kneipen, Kinos, Theater, Museen und Zoos bedeutet 2G, dass es keine Kapazitätseinschränkungen mehr gibt. Auch das Abstandsgebot und die Testpflicht in geschlossenen Räumen sind dann aufgehoben, selbst die Sperrstunde fällt. Wer mitmachen möchte, muss sich über eine Webseite anmelden. Viele zögern noch, andere wie der Fernsehkoch Steffen Henssler machten am Freitag klar, dass sie es bei ihren Restaurants in Hamburg weiter bei 3G belassen.
Dieses 3G-Modell gilt seit Montag in einigen Bundesländern: Zutritt zu vielen öffentlichen Innenräumen wird nur Geimpften, Genesenen oder Getesteten gewährt. (dpa)
vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.
Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.
Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.
Ihre Epoch Times - Redaktion