Gaslieferung durch Nord Stream 1 läuft wieder an

Entgegen vieler Befürchtungen fließt nach dem Abschluss routinemäßiger Wartungsarbeiten wieder Gas durch die Pipeline Nord Stream 1. Wie viel, das wird sich noch zeigen müssen.
Blick auf Rohrsysteme und Absperrvorrichtungen in der Gasempfangsstation der Ostseepipeline Nord Stream 1 und der Übernahmestation der Ferngasleitung OPAL in Lubmin.
Blick auf Rohrsysteme und Absperrvorrichtungen in der Gasempfangsstation von Nord Stream 1.Foto: Stefan Sauer/dpa
Epoch Times21. Juli 2022

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Nach der Wartung von Nord Stream 1 ist am Donnerstagmorgen die Gaslieferung durch die deutsch-russische Gaspipeline wieder angelaufen. „Es läuft an“, sagte ein Sprecher der Betreibergesellschaft Nord Stream AG der Deutschen Presse-Agentur.

Bis die volle Transportleistung erreicht sei, werde es einige Zeit dauern. Die angemeldete Menge sei für die ersten zwei Stunden verbindlich, Veränderungen während des Tages wären „sehr ungewöhnlich“, sagte der Chef der Bundesnetzagentur, Klaus Müller.

Ankündigung der Flussmenge

Der Sprecher sagte, dass zuletzt in etwa so viel Gas wie vor der Wartung angekündigt war, also rund 67 Millionen Kubikmeter pro Tag. Das entspreche etwa einer 40-prozentigen Auslastung der maximalen Kapazität. Die angemeldeten Mengen können sich mit einem gewissen Vorlauf aber auch noch im Laufe eines Tages ändern.

Das war laut Müller, schon am Mittwoch der Fall, als andere Netzbetreiber Zahlen veröffentlicht hatten. Müller schrieb am Abend auf Twitter, das russische Staatsunternehmen Gazprom habe renominiert und die zuvor für Donnerstag angemeldete Menge auf eine etwa 30-prozentige Auslastung gesenkt. Zuvor waren nach seinen Worten mehr in Aussicht gestellt worden.

Zuvor befürchtete vor allem die Bundesregierung, Moskau könne nach der zehntägigen Wartung den Gashahn komplett zulassen und so die Energiekrise weiter verschärfen. Nach Russlands Angriff auf die Ukraine hatte der Westen Sanktionen gegen Russland verhängt. Russland hatte wiederum Gaslieferungen in europäische Länder ganz oder teilweise eingestellt.

Die Liefermenge in den kommenden Monaten dürfte große Auswirkungen etwa auf die deutsche Wirtschaft, aber auch Privatkunden haben, da sie sich wahrscheinlich auf Gaspreise niederschlägt. Sie dürfte auch ausschlaggebend dafür sein, wie weit Deutschland seine Gasspeicher noch vor der kalten Jahreszeit auffüllen kann und ob es zu einer Mangellage kommt.

Russlands Präsident Wladimir Putin sagte dann am Dienstag, dass Gazprom seine Verpflichtungen „in vollem Umfang“ erfüllen werde. Putin hatte in der Nacht zu Mittwoch vor einer Drosselung Ende Juli gewarnt und technische Gründe angeführt. Die Bundesregierung hält diese weiterhin für vorgeschoben. (dpa/afp/mf)



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