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Fregatte „Hamburg“ nimmt Kurs auf libysche Küste – Mission „Irini“ für Aufnahme von Bootsmigranten bereit

Die Fregatte "Hamburg" ist auf dem Weg zu einer politisch heiklen Operation. Sie soll im Mittelmeer helfen, den Waffenschmuggel nach Libyen zu unterbinden. Es könnte ein harter Einsatz für die Besatzung werden. Nicht nur wegen des Auftrags.

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Die Fregatte "Hamburg" startet für die EU-Operation Irini, um die Einhaltung des UN-Waffenembargos gegen Libyen zu überwachen.

Foto: Mohssen Assanimoghaddam/dpa/Archivbild/dpa

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Lesedauer: 2 Min.

Die Bundeswehr hat eine Fregatte in Richtung der libyschen Küste entsandt, um die Einhaltung des UN-Waffenembargos gegen das Bürgerkriegsland zu überwachen. Die Fregatte „Hamburg“ legte am Dienstagvormittag mit 250 Crewmitgliedern an Bord in Wilhelmshaven ab, teilte das Bundesverteidigungsministerium mit. Sie solle in etwa zwei Wochen ihr Einsatzgebiet im Mittelmeer erreichen. Das Marineschiff beteiligt sich dort an der EU-Marinemission „Irini“.
Aufgabe der deutschen Fregatte ist nach Ministeriumsangaben die Seeraumüberwachung. Es gehe darum, Verstöße gegen das von den Vereinten Nationen verhängte Waffenembargo gegen Libyen zu verhindern; zu diesem Zweck sollten Kontrollmaßnahmen unternommen werden.
Der Bundestag hatte dem Einsatz bereits im Mai das Mandat erteilt. Demnach kann sich die Bundeswehr mit bis zu 300 Soldaten an der Mission „Irini“ beteiligen. Das Mandat gilt zunächst bis Ende April 2021.
Die EU hatte „Irini“ zur Durchsetzung des UN-Waffenembargos gegen Libyen Ende März beschlossen. Anfang Mai nahm die Mission mit einem ersten Schiff ihre Arbeit auf. Die Bundeswehr war zunächst nur mit einem Aufklärungsflugzeug beteiligt.

Grundlage für den Einsatz ist eine Resolution des UN-Sicherheitsrats

Auf dieser Basis können die Teilnehmer in internationalen Gewässern vor der Küste Libyens Schiffe inspizieren, wenn angenommen wird, dass sie das Waffenembargo gegen Libyen verletzen. Dies ist einer der Kernbestandteile der EU-Mission „Irini“.
Auch wenn die Aufnahme von Bootsmigranten nicht zu den Kernaufgaben von „Irini“ zählt, will die Fregatte „Hamburg“ Migranten in Seenot aufnehmen. „Wenn sich Menschen in Seenot befinden, sind alle aufgerufen, dort Hilfe zu leisten“, sagte am Montag ein Sprecher des Bundesverteidigungsministeriums. Nach Angaben des Auswärtigen Amts sollen die Geretteten zunächst nach Griechenland gebracht und von dort auf andere EU-Länder verteilt werden.
Im Libyen-Konflikt stehen sich die von der UNO anerkannte Einheitsregierung und die Truppen des Generals Chalifa Haftar und seiner Verbündeten gegenüber. Beide werden von unterschiedlichen ausländischen Mächten unterstützt, auch mit Waffenlieferungen. (afp/nh)

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