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178.618,13 Euro im Jahr 2022

Fotokosten bayerischer Staatskanzlei explodieren unter Söder

178.618,13 Euro allein im Jahr 2022: Das ist nicht nur wesentlich mehr Geld für Fotografen-Honorare als in den Jahren zuvor. Es übersteigt auch deutlich das Budget von Ex-Ministerpräsident Seehofer.

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Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) bringt Saatgut für einen „Bienen-Highway“ in Schwaig bei Nürnberg aus. Der Minister trieb die Fotokosten stark in die Höhe.

Foto: Timm Schamberger/dpa

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Lesedauer: 2 Min.

Seit dem Amtsantritt von Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) 2018 haben sich die Ausgaben der bayerischen Staatskanzlei für Fotografen in jedem Jahr vervielfacht.
Nachdem 2017, und damit im letzten Amtsjahr von Horst Seehofer, die Kosten nur 10.891,47 Euro betrugen, gab die Staatskanzlei 2022 allein 178.618,13 Euro für die Honorare von freien Fotografen aus – darunter knapp 60.000 Euro „für nachgeholte Termine aus den Vorjahren“. Dies geht aus einer Antwort der Staatskanzlei auf eine Anfrage der SPD im bayerischen Landtag hervor, die der Deutschen Presse-Agentur in München vorliegt.
2018, also in Söders erstem Jahr als bayerischer Regierungschef, betrugen die Kosten den Angaben zufolge bereits 71.963,67 Euro und 2019 schon 101.910,14 Euro. In den beiden Corona-Jahren 2020 (35.934,83 Euro) und 2021 (48.076,09 Euro) gingen die Ausgaben spürbar zurück. Damals machte auch Söder weniger fototaugliche Termine.

Staatskanzlei mit Fotograf in Festanstellung

Für 2023 gab die Staatskanzlei bis zum Stichtag 8. Mai Kosten von 75.726,73 Euro an, pro Monat also mehr als 25.000 Euro. Zudem steht seit Jahren in der Staatskanzlei ein festangestellter Fotograf auf der Gehaltsliste. Sein Gehalt wird „vergleichbar der 3. Qualifikationsebene“ bezeichnet, was einem Monatsgehalt zwischen rund 3.000 Euro und 5.600 pro Monat entspricht.
Generell beauftrage die Staatskanzlei „anlassbezogen zu einem vereinbaren Stunden- oder Tagessatz“ Fotografen. „Die Bilder dienten der Presse- und Öffentlichkeitsarbeit sowie der Dokumentation.“ Die Staatskanzlei verwies auch auf die vielen öffentlichen Termine der neuen Europaministerin – dieses Amt hatte es aber auch unter Seehofer bereits gegeben.
Söders getreuer Staatskanzleichef Florian Herrmann (CSU) wies die Kritik der SPD umgehend zurück, ohne aber eine Begründung für die Kostensteigerungen zu liefern. „Die SPD agiert wieder einmal in ihrer typischen Doppelmoral: Ihr eigener Bundeskanzler Olaf Scholz hat laut Medienberichten allein im vergangenen Jahr mehr als 500.000 Euro für Fotos ausgegeben. Hinzu kamen weitere 40.000 Euro für Visagisten“, verteidigte Herrmann. Die Staatskanzlei setze auf eine zeitgemäße, bürgernahe, kostenbewusste und transparente Kommunikation. (dpa/mf)

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