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Berlin: Pro Asyl rief mit „Fridays for Future“ zu Demonstrationen auf – „Alle Flüchtlinge aus Moria aufnehmen“

Pro Asyl demonstrierte am Sonntag in Berlin, München und Köln – und international – für die Aufnahme von Migranten und Flüchtlingen aus Moria. An den Protesten beteiligen sich auch zahlreiche weitere Initiativen, darunter die Organisationen Seebrücke, Fridays for Future und die evangelische Kirche.

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Vor dem Bayerischen Transitzentrum für Asylbewerber im süddeutschen Manching während der Eröffnungsfeier des Landesamtes für Asyl und Rückführung am 27. Juli 2018.

Foto: CHRISTOF STACHE/AFP/Getty Images

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Lesedauer: 3 Min.

Das Bündnis fordert die Bundesregierung auf, alle Flüchtlinge aus Moria aufzunehmen. Alle Flüchtlingslager in Griechenland sollen seiner Auffassung nach außerdem sofort geräumt werden.
Die Asylpolitik der Bundesregierung und der EU kritisieren die Organisationen scharf. Demonstrationen sind unter anderem auch in München und Köln geplant. Parallel soll es ähnliche Proteste in anderen europäischen Städten von Lissabon bis Stockholm geben.

Eigenständiger Weg von Berlin und Thüringen nicht erlaubt

Die Initiative von Berlin und Thüringen zur eigenständigen Aufnahme von Asylbewerbern durch die Länder ist im Bundesrat gescheitert. Bei der Abstimmung  fand der Antrag im Plenum nicht die erforderliche absolute Mehrheit von 35 Stimmen.

Der Antrag sah vor, den Bundesländern zu gestatten, selbst über die Aufnahme von Asylbewerbern aus dem Ausland zu entscheiden. Zudem sollte die nach derzeitiger Rechtslage notwendige Zustimmung durch den Bundesinnenminister abgeschafft werden.

Der parlamentarische Staatssekretär im Bundesinnenministerium, Stephan Mayer (CSU), kritisierte, durch solche Landesaufnahmeprogramme würden Asylbewerber in Deutschland ungleich behandelt.
Denn während bei Landesprogrammen von vornherein der Schutzstatus zugestanden werde, müssten Ausländer, die über ein Aufnahmeprogramm des Bundes einreisen dürften, ein ergebnisoffenes Asylverfahren durchlaufen. Dies berge das Risiko, dass „der Eindruck entsteht, dass wir uns nicht an geltendes europäisches Recht halten“.

Pro Asyl ruft zu Demo auf

Die Hilfsorganisation Pro Asyl rief angesichts der Brände im griechischen Migrantenlager Moria für Sonntag zu Demonstrationen in mehreren Städten auf. „Es darf kein Moria 2.0, keine Hotspots unter europäischer Flagge geben“, erklärte Pro Asyl-Geschäftsführer Günter Burkhardt am Freitag.
Er bezog sich auf Pläne, auf der Insel Lesbos ein neues, von der EU mitverwaltetes Lager aufzubauen. Neben einer Großdemonstration in Berlin soll es auch Versammlungen etwa in München und Köln geben.
Pro Asyl ist dabei Teil eines breiten Bündnisses, zu dem auch die Organisation Seebrücke sowie Fridays for Future gehören. Die Initiativen fordern die Bundesregierung zur Aufnahme aller Migranten aus dem Lager Moria auf.
Burkhardt appellierte zudem an den Bundesrat, die Spielräume für Bundesländer zur Migrantenaufnahme zu erweitern, sodass diese „selbst entscheiden können, mehr Schutzsuchende aufzunehmen“. Mehrere Bundesländer und Kommunen erklärten sich zur Aufnahme von Flüchtlingen bereit, Bundesinnenminister Horst Seehofer (CSU) verweigerte jedoch seine Zustimmung.
Griechenlands größtes Migrantenlager Moria brannte in der vergangenen Woche nach Brandstiftung fast vollständig ab. Rund 11.500 Menschen wurden obdachlos, darunter 4000 Kinder. (afp/nh)

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