Tunnelbau Fehmarnbelt-Querung: Deutsche Genehmigung soll bis Ende des Jahres vorliegen

Zwischen Deutschland und Dänemark soll eine feste Verbindung über die Fehmarnbelt-Querung entstehen. Nach dem Ende eines zweiten großen Planänderungsverfahrens in den letzten Tagen seien weitere Hürden "nicht in Sicht", erklärt der Landesverkehrsminister Bernd Buchholz.
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Visualisierung des geplanten Fehmarnbelt-Tunnels zwischen Deutschland und Dänemark auf dänischer Seite in Rodbyhavn.Foto: ICONO A/S für Femern A/S/dpa
Epoch Times22. März 2018

Die Genehmigung der deutschen Behörden für den Bau der festen Fehmarnbelt-Querung zwischen Dänemark und Deutschland dürfte nach Einschätzung der schleswig-holsteinischen Landeregierung spätestens Ende des Jahres vorliegen. Das teilte Landesverkehrsminister Bernd Buchholz (FDP) am Donnerstag in Kiel mit. Er rechne mit einem Planfeststellungsbeschluss bis zu diesem Zeitpunkt.

Nach dem Ende eines zweiten großen Planänderungsverfahrens in den letzten Tagen seien weitere Hürden „nicht in Sicht“, erklärte der Minister. Die Realisierung des Projekts rücke damit einen großen Schritt näher. Er sei sicher, dass auch der Rest des Weges nun erfolgreich gemeistert werden könne.

Großer Bahn- und Autobahntunnel geplant

Die dänische Regierung plant den Bau eines großen Bahn- und Autobahntunnels unter der Ostsee-Meerenge zwischen den beiden Inseln Fehmarn und Lolland. Das Megaprojekt soll die Transportwege von und nach Skandinavien verkürzen und vor allem die Ballungsräume rund um die Metropolen Hamburg, Kopenhagen und Malmö in Südschweden miteinander verbinden.

Finanziert wird das mehr als sieben Milliarden Euro teure Vorhaben nahezu komplett von Dänemark, auf deutscher Seite müssen aber Straßen und Schienenwege ausgebaut werden. Die Beltquerung ist auf deutscher Seite umstritten, Initiativen kämpfen vehement gegen das Projekt. Sie befürchten unter anderem Umweltschäden sowie unkalkulierbare Finanzrisiken.

Es handelt sich um eines der größten aktuellen europäischen Verkehrsprojekte, die Planungen dafür laufen seit knapp zehn Jahren. Zuletzt hatten die schleswig-holsteinischen Behörden im Rahmen eines zweiten Planänderungsverfahrens laut Verkehrsministerium 12.600 Einwendungen erhalten.

Der Bau wurde 2008 per Staatsvertrag besiegelt

Es sei eine sorgfältige Interessenabwägung nötig, erklärte Buchholz dazu. Nur durch einen „qualitativ hochwertigen Beschluss“ des zuständigen Amts könnten die bereits angekündigten Klagen vor dem Bundesverwaltungsgericht gegen die geplante Querung erfolgreich bestanden werden.

Deutschland und Dänemark hatten den Bau 2008 in einem Staatsvertrag besiegelt. Das dänische Parlament billigte das Projekt 2015, auf dänischer Seite liegen alle nötigen Genehmigungen bereits vor. Vor Beginn der Arbeiten muss aber der Ausgang des deutschen Verfahrens abgewartet werden.

Die staatliche dänische Projektgesellschaft Femern A/S vermutet nach eigenen Angaben, dass die vermutlich folgende gerichtliche Überprüfung des Planfeststellungsbeschlusses etwa zwei weitere Jahre dauern könnte. Sie kalkuliert demnach mit einem vorausichtlichen Fertigstellungstermin 2028. (afp)



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