Ex-Frauenministerin Schröder warnt vor übertriebener Political Correctness

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Kristina SchröderFoto: über dts Nachrichtenagentur
Epoch Times11. November 2016

Die frühere Frauenministerin Kristina Schröder (CDU) hat nach dem Wahlsieg Donald Trumps in den USA auch in Deutschland vor einer zu ausgeprägten politischen Korrektheit gewarnt. „Mein Gefühl ist, dass die Menschen auch hierzulande inzwischen eine tiefe Aversion gegen den `politisch korrekten` Diskurs haben“, sagte Schröder der „Welt“. „Wer gegen die Homoehe ist, gilt sofort als homophob. Wer sich kritisch mit der Gewalt und dem Sexismus junger Migranten auseinandersetzt, ist ein rassistischer Islamhasser. Und wer gegen Abtreibungen ist, ist ein Frauenfeind“, kritisierte die CDU-Bundestagsabgeordnete.

Das seien zwar überwiegend auch nicht ihre Positionen, so Schröder weiter: „Es muss aber möglich sein, solche Dinge zu äußern. Und ich sage ihnen aufgrund meiner Erfahrung als Frauenministerin, die sich kritisch mit dem Feminismus auseinandergesetzt hat: Da brauchen Sie verdammt viel innere Stärke, wenn Sie sich derart gegen den Mainstream stellen.“ Deutschland müsse deshalb aufhören, „auch bei uns solche Diskursverbote zu etablieren“. Genau davon würden rechte Parteien profitieren. „Das ist der Punkt, aus dem die AfD Honig saugen kann. Und deshalb war auch Trump so erfolgreich“, so die CDU-Politikerin. In amerikanischen Universitäten würden inzwischen schon „Trigger“-Warnungen herausgegeben, wenn bei Texten die Gefahr bestehe, Minderheiten in ihren Gefühlen zu verletzen. „Diese Kultur führt aber zu einer geistigen Enge, die viele inzwischen unerträglich finden. Trump ist jemand, der diesen Diskursverboten etwas entgegensetzt. Das hat den Leuten gefallen“, so Schröder. Aus Trumps Wahlkampf lasse sich lernen, dass die Politik Respekt haben sollte vor den Lebensentwürfen der Menschen. „Die Leute wollen das Gefühl haben, dass Politik versteht, um was es ihnen geht.“ Die von Trump kultivierte Elitenverachtung bezeichnete Schröder allerdings als „gefährlich“. „Einen gewissen Anteil an Seiteneinsteigern sollte es in der Politik geben. Aber die Verachtung des Berufspolitikers ist hochgefährlich, weil es auch eine Verachtung von Professionalität bedeutet.“ (dts)



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