Evangelische Kirche leidet unter Personalmangel

Bis 2035 wird sich die Zahle der Pfarrer auf etwa die Hälfte halbieren. Traditioneller Sonntagsgottesdienst wird in vielen kleinen Kirchen dann nicht mehr möglich sein.
Nach der Vorstellung der Studienergebnisse zu sexualisierter Gewalt und Missbrauch der evangelischer Kirche, werden Forderungen nach Konsequenzen laut.
Die Evangelische Kirche in Mitteldeutschland steuert auf schwierige Zeiten zu.Foto: Julian Stratenschulte/dpa
Epoch Times24. Dezember 2024

Die Evangelische Kirche in Mitteldeutschland (EKM) steht vor einem Aderlass bei ihrem theologischen Personal. Bis 2035 werde sich die Zahl der Pfarrer durch Altersabgänge von derzeit knapp 800 auf 400 bis 430 fast halbieren, sagte EKM-Personaldezernent Michael Lehmann der „Mitteldeutschen Zeitung“.

„Das gilt unter der optimistischen Annahme, dass wir auch weiterhin so viele Neuzugänge haben wie bisher“, so Lehmann. Die EKM umfasst den größten Teil von Sachsen-Anhalt sowie Thüringen und Teile von Sachsen und Brandenburg. Sie hat rund 640.000 Kirchenmitglieder.

In den Gemeinden, von denen viele seit mehr als 1.000 Jahren bestehen, erzwingt der Theologenschwund einen Kulturwandel: Der traditionelle, von einem Pfarrer geleitete Sonntagsgottesdienst wird in vielen kleinen Kirchen nicht mehr möglich sein. Von einem „schmerzhaften Abschiedsprozess“ spricht Lehmann. Die Gemeinden müssten sich jetzt daran gewöhnen, dass die Kirche nicht von Pfarrern, sondern von den Gläubigen repräsentiert werde. „Wenn Ehrenamtliche eine Andacht organisieren, wird die Kirchentür auch weiterhin aufgehen“ – andernfalls werde es schwierig. (dts/tp)



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