EU erlaubt Milliarden-Förderung für Wasserstoff
Für die Energiewende dürfen 13 EU-Staaten die Wasserstoffindustrie mit weiteren bis zu 5,2 Milliarden Euro fördern. Die EU-Kommission gab am Mittwoch grünes Licht für die staatlichen Beihilfen. Die Behörde geht einer Mitteilung zufolge davon aus, dass dadurch zusätzlich private Investitionen von sieben Milliarden Euro mobilisiert werden.
Zu den beteiligten Staaten gehören Frankreich, Italien, die Niederlande, Österreich, Polen und Spanien. Es handelt sich um die zweite Runde großer Wasserstoff-Förderprojekte, die die EU-Kommission in diesem Jahr genehmigt. Und weitere sind in Vorbereitung. Deutschland ist diesmal nicht dabei.
Die nun genehmigte Förderung für 35 Projekte soll unter anderem den Bau von Wasserstoffinfrastruktur unterstützen, ein weiterer Bereich ist die Entwicklung von Technologien zur Nutzung von Wasserstoff in der Industrie. Dabei sollen laut Kommission Sektoren im Fokus stehen, in denen die Reduzierung des Treibhausgas-Ausstoßes schwierig ist – etwa die Stahl-, Zement- und Glasindustrie.
Deutschland mit vier Projekten bei erster Runde dabei
„Wasserstoff ist von entscheidender Bedeutung, um unsere Energiequellen zu diversifizieren und die Abhängigkeit von russischem Gas zu verringern“, erklärte EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen. Binnenmarktkommissar Thierry Breton sagte, Wasserstoff sei für den ökologischen Wandel der energieintensiven Industrien in Europa von entscheidender Bedeutung, „denn er ermöglicht die kohlenstofffreie Produktion von Stahl, Zement und Chemikalien.“
Es handelt sich um ein sogenanntes wichtiges Vorhaben von gemeinsamem europäischem Interesse. Dadurch gelten weniger strenge Regeln, wenn Unternehmen mit Staatsgeldern unterstützt werden.
Bereits im Juli hatte die EU-Kommission Projektförderungen für die Wasserstoffindustrie in Höhe von bis zu 5,4 Milliarden Euro gebilligt. Darunter waren auch vier erste Projekte aus Deutschland. Bundeswirtschafts- und Bundesverkehrsministerium hatten damals mitgeteilt, es handele sich um die erste von mehreren Wellen – weitere Projekte aus Deutschland seien im Genehmigungsverfahren.
Vor allem grüner Wasserstoff, also solcher, der mit erneuerbaren Energien hergestellt wird, ist für die Regierung ein Hoffnungsträger der Energiewende. Grundsätzlich kann Wasserstoff als Basis für Kraft- und Brennstoffe dienen, um etwa in Industrie und Verkehr Kohle, Öl und Erdgas abzulösen. Seine Herstellung ist aber sehr energieintensiv und derzeit noch deutlich teurer im Vergleich zu fossilen Energieträgern. (dpa/mf)
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