Ermittlungen gegen Polizisten nach Sturz von Demonstrantin im Dannenröder Forst
Die Staatsanwaltschaft Gießen hat nach dem mehrere Meter tiefen Sturz einer Demonstrantin im Dannenröder Forst am Sonntagmorgen ein Verfahren gegen einen Polizeibeamten eingeleitet. Der 40-Jährige soll ein Seil durchtrennt haben, das eine Demonstrantin absicherte, wie die Polizei am Montag mitteilte. Die Frau stürzte daraufhin mehrere Meter in die Tiefe und wird aktuell im Krankenhaus behandelt. Die Funktion des Seils soll dem Polizisten nicht bewusst gewesen sein.
Der Beamte soll in rund 30 Metern Entfernung zur Unfallstelle ein Seil bemerkt haben, das auf Kopfhöhe gespannt war. In den vergangenen Tagen seien von den Demonstranten mehrfach Fallen auf Kopfhöhe aufgebaut worden, erklärte die Polizei. Der Beamte entschied sich deshalb dazu, das Seil zu durchtrennen, ohne die Verbindung zu dem dreibeinigen Gestell erkannt zu haben, von dem sich die Demonstrantin abgeseilt hatte. Daraufhin stürzte die 20-jährige Frau rund vier Meter in die Tiefe.
Einsatzkräfte hätten den Absturz aus der Distanz beobachtet und sofort Rettungskräfte zur Ersten Hilfe entsandt, teilte die Polizei Mittelhessen am Sonntag in Gießen mit. Auf einer Trage sei die Demonstrantin aus dem Wald zu einem Rettungswagen gebracht worden. Laut Polizei gibt es derzeit keine Hinweise auf ein vorsätzliches Handeln des Polizisten, der sich im Laufe des Nachmittags bei den Ermittlern meldete.
Die Polizei räumt seit mehreren Tagen den Dannenröder Forst. Dort protestieren seit über einem Jahr Umweltschützer in Hessen gegen den Ausbau der A49 zwischen Gießen und Kassel, die Autobahn soll durch das Waldgebiet führen. Der Bau soll im September 2021 beginnen, bis Februar sollen zunächst 27 Hektar Wald gerodet werden. (afp)
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