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Einreiseverbot durch Potsdam

Erfolg für Österreicher Sellner in Streit um Einreiseverbot

Im Streit um ein von der Stadt Potsdam gegen ihn verhängtes bundesweites Einreiseverbot hat der österreichische Rechtsextreme Martin Sellner einen juristischen Erfolg errungen. Das Verwaltungsgericht gab einem Eilantrag gegen das Verbot statt.

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Martin Sellner

Foto: Georg Hochmuth/AFP/Getty Images

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Lesedauer: 1 Min.

Im Streit um ein von der Stadt Potsdam gegen ihn verhängtes bundesweites Einreiseverbot hat der vom Verfassungsschutz als Rechtsextremist eingestufte Österreicher Martin Sellner einen juristischen Erfolg erzielt. Das Verwaltungsgericht in der brandenburgischen Landeshauptstadt gab einem Eilantrag Sellners gegen das Verbot am Freitag statt, wie es mitteilte.
Nach Auffassung der Kammer werde der von Sellner erhobene Widerspruch voraussichtlich Erfolg haben, hieß es zur Begründung der Eilentscheidung.

Gericht: Verbot rechtswidrig

Das Verbot erweise sich nach summarischer Prüfung als rechtswidrig. Eine tatsächliche und hinreichend schwere Gefährdung der öffentlichen Ordnung beziehungsweise Sicherheit sei von der Stadt Potsdam nicht hinreichend belegt worden.
Auch sei nicht belegt, dass es kein milderes Mittel als das Einreiseverbot gebe. Gegen den Beschluss ist Beschwerde beim Oberverwaltungsgericht Berlin-Brandenburg möglich.

Einreiseverbot per Bescheid

Die Stadt Potsdam hatte Sellner im März per Bescheid untersagt, sich in der Bundesrepublik Deutschland aufzuhalten oder in diese einzureisen. In der Verfügung stellte sie dazu in seinem Fall den Verlust des in der Europäischen Union geltenden Freizügigkeitsrechts fest. Dagegen ging Sellner vor dem Potsdamer Verwaltungsgericht vor.
Sellner ist der Gründer der Identitären Bewegung im deutschsprachigen Raum. Er war laut Recherchen des Netzwerks „CORRECTIV“ Redner bei dem privaten Potsdamer Treffen im November 2023, bei dem die AfD vertreten war und bei dem die „Remigration“ von Menschen mit Migrationshintergrund aus Deutschland besprochen worden sein soll. Das Bekanntwerden dieses Treffens hat deutschlandweit Proteste gegen Rechts ausgelöst. (afp/red)

Kommentare

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Tino Beyervor einem Jahr

Da hat die Stadt Potsdam einige hochbezahlte Rechtsanwälte in Anstellung und dann blamiert sich die Verwaltung derartig. Oder hat der Verantwortliche damit gerechnet, dass das Verwaltungsgericht in vorauseilenden Gehorsam gegen geltendes Recht entscheidet ?

Wolfram Senfvor einem Jahr

"Das Bekanntwerden dieses Treffens hat deutschlandweit Proteste gegen Rechts ausgelöst."

Richtig ist:

Das "Bekanntwerden" dieses Treffens erfolgte planmäßig 1,5 Monate nach diesem Tag seines Stattfindens und als alle Vorbereitungen für eine von oben gesteuerte Protestwelle getroffen waren - inclusive eines zuvor eingeübten Theaterstückes, das dann zeitgerecht aufgeführt wurde.

Ich hätte nie gedacht, dass alte, bekannte DDR-Aktivitäten bei einer Bevölkerung noch immer (oder schon wieder?) derart wirken können.

Johannvor einem Jahr

Die Stadt Potsdam hatte Sellner im März per Bescheid untersagt, sich in der Bundesrepublik Deutschland aufzuhalten oder in diese einzureisen ... hat die Stadt Potsdam was👳🏻‍♂️🧕🏻grösseres nicht verpasst? Wenn nein, dann müssten sie Heimat in der Werteunion Herrn Maaßen finden 👍