Erdogan: Der erste Staatsbesuch ist gelungen – viel weniger Demonstranten als erwartet
Der türkische Staatspräsident Recep Tayyip Erdogan hält seinen ersten Staatsbesuch in Deutschland für gelungen. „Es war ein erfolgreicher Besuch“.

Kanzlerin Angela Merkel bei einem Treffen mit dem türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan im Kanzleramt in Berlin, 29. September 2018.
Foto: Guido Bergmann/Bundesregierung via Getty
Der türkische Staatspräsident Recep Tayyip Erdogan hält seinen ersten Staatsbesuch in Deutschland für gelungen. „Es war ein erfolgreicher Besuch“, sagte er in seiner Rede zur Eröffnung der großen Ditib-Moschee in Köln-Ehrenfeld am Samstagnachmittag.
Die Reise habe die deutsch-türkische Freundschaft vertieft. Mit Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) und Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier habe er „wichtige Themen ehrlich besprochen“, unter anderem wirtschaftliche Investitionen und wie man „effektiv gegen Rassismus und Islamophobie ankämpfen“ könne.
Der Staatsbesuch war allerdings auch von Irritationen und Eklats begleitet. Zuletzt hatte Erdogan am Freitagabend während des Staatsbanketts Bundespräsident Frank-Walter Steinmeiers Kritik an seiner Menschenrechtspolitik scharf zurückgewiesen und seinerseits getadelt.
In Deutschland seien „Hunderte, Tausende“ Terroristen unterwegs, sagte er in seiner Tischrede.
Viel weniger Protest als erwartet
Die beiden großen Protestkundgebungen gegen den Besuch des türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan am Samstag in Köln sind friedlich verlaufen. Die Versammlungen von Erdogan-Gegnern im rechtsrheinischen Köln-Deutz sowie in der nördlichen Innenstadt wurden am Nachmittag von den Veranstaltern für beendet erklärt, wie ein Polizeisprecher sagte. Die Zahl der Teilnehmer blieb deutlich hinter den Erwartungen der Anmelder zurück.
An der Demonstration eines Kölner Bündnisses unter dem Motto „Erdogan not welcome“ an der Deutzer Werft nahmen lediglich gut 1000 Menschen teil – angemeldet waren 5000.
Auch bei der Protestkundgebung der Alevitischen Gemeinde in Deutschland am Ebertplatz in der nördlichen Kölner Innenstadt lag die Teilnehmerzahl mit mehreren hundert Menschen deutlich unter den erwarteten 3000 Demonstranten.
Dagegen strömten zahlreiche Erdogan-Anhänger zur Zentralmoschee des Moscheeverbands Ditib in Köln-Ehrenfeld, bei deren Eröffnung Erdogan am Nachmittag eine Rede halten wollte.
Groben Schätzungen zufolge bevölkerten bis zu 1500 nationaltürkisch Gesinnte die Straßen um die weiträumig abgesperrte Moschee. Die Stadt Köln hatte am Freitagabend eine zunächst geplante Außenveranstaltung mit bis zu 25.000 Menschen an der Moschee wegen Sicherheitsbedenken abgesagt.
(afp/dpa)
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