Eltern glauben nicht an besseres Leben für Nachwuchs – „Die fetten Jahre sind vorbei“
Viele Eltern in Deutschland glauben angesichts von Umwelt-, Wirtschafts- und Gesellschaftskrisen nicht daran, dass es ihren Kindern einmal besser gehen wird als ihnen. Dies geht aus einer Umfrage des Opaschowski Instituts für Zukunftsfragen (OIZ) hervor, über die das „Redaktionsnetzwerk Deutschland“ berichtet.
Demnach machen sich mehr als drei Viertel (78 Prozent) der Elterngeneration im Alter von 25 bis 49 Jahren Sorgen mit der Begründung: „Für die junge Generation wird es in Zukunft schwieriger, ebenso abgesichert und im Wohlstand zu leben wie die Elterngeneration.“
Pessimistischer sind die über 50-Jährigen, die dieser Aussage zu 84 Prozent zustimmen. Auffällig ist der Unterschied zwischen Befragten, die in der Stadt und auf dem Land wohnen. Bei den Städtern glauben 80 Prozent nicht, dass heutige Kinder später mindestens den Wohlstand erleben wie sie selbst. Bei Menschen, die auf dem Land leben, sind es sogar 91 Prozent.
Die in den 1970er bis 1990er-Jahre aufgewachsene Elterngeneration erwartet nun sogar eine Wohlstandsentwicklung zulasten der nächsten Generation. In diesen „unsicheren Zeiten“ haben mehr als zwei Drittel (69 Prozent) der zwischen 1972 und 1996 Geborenen das Gefühl: „Die fetten Jahre sind vorbei“.
Auch hier sind die über 50-Jährigen mit 79 Prozent noch pessimistischer beim Blick auf die Enkel-Generation. Bei dieser Aussage sind die auf dem Land Lebenden mit einem Anteil von 72 Prozent offenbar etwas optimistischer als Großstädter (76 Prozent).
Zukunftsforscher Horst Opaschowski sagte dazu: „Nach dem Generationswechsel droht eine Wohlstandswende. Städte und Kommunen werden nicht länger die Sozialstandards einhalten können, die sie heute den Eltern- und Großelterngenerationen gewähren. Die Folge: Die Erwachsenengeneration lebt auf Kosten der jungen Generation und erhält dabei heute Sozialleistungen, die morgen zu Dauerlasten für kommende Generationen werden.“
Für die Umfrage wurden 1.000 Personen ab 14 Jahren in Deutschland in der Zeit vom 24. Mai bis 06. Juni 2021 befragt. (dts/oz)
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