Einbrecher-Banden: Innenministerium warnt vor organisierten Kriminellen

Das Innenministerium warnt vor reisenden Einbrecher-Banden: Am Montag wird Bundesinnenminister Thomas de Maizière die neuen Zahlen der Polizei bekannt geben.
Titelbild
SymbolfotoFoto: Dean Mouhtaropoulos/Bongarts/Getty Images
Epoch Times22. Mai 2016

Demnach wurden im vergangenen Jahr 167.136 Wohnungseinbrüche und Einbruchsversuche registriert, rund 15.000 mehr als im Jahr zuvor, berichtet der „Focus“. Die Zunahme der Fallzahlen sei "vor allem reisenden Banden" geschuldet, die sich immer weiter professionalisierten: "Es hat sich gezeigt, dass die Vielzahl der Taten und das professionelle Vorgehen den Methoden der Organisierten Kriminalität entsprechen", teilte das Ministerium auf Anfrage des „Spiegel“ mit.

Auch der Vorsitzende der Innenministerkonferenz, Klaus Bouillon, sprach laut Focus von immer besser organisierten "internationalen Netzwerken". Er will seine Amtskollegen aus den Bundesländern dazu drängen, weitere Sondereinheiten gegen den Wohnungseinbruchdiebstahl zu gründen. Die nächste Tagung ist im Juni.

Bosbach wirft CDU verfehlte Sicherheitspolitik vor

Der CDU-Innenexperte Wolfgang Bosbach sagte gegenüber dem "Spiegel", seine Partei drohe "das traditionell große Vertrauen" zu verspielen, das die Bürger in Sicherheitsfragen in die Union hätten.

Womöglich sei es falsch gewesen, seit Beginn des Jahrtausends fast ausschließlich die Bekämpfung des Terrorismus in den Mittelpunkt zu stellen. Für viele Menschen sei diese Bedrohung "eher abstrakt", zum Thema Wohnungseinbruch dagegen habe er zuletzt "mehr Zuschriften von Betroffenen und besorgten Bürgern erhalten als jemals zuvor".

Alle 3 Minuten ein Einbruch

Laut Gewerkschaft der Polizei ist seit 2005 die Wohnungseinbruchkriminalität um rund 52 Prozent auf 167.000 Delikte gestiegen. Statistisch gesehen würde damit jährlich jeder Bürger einer Stadt von der Größe Mühlheims an der Ruhr einmal ausgeraubt. Die GdP bezeichnete diese Statistik als zwangsläufige Folge des jahrelangen Personalabbaus bei der Polizei.

BKA-Chef Holger Münch sieht im „Armutsgefälle in Europa“ den Motor für ausländische Einbrecher-Banden:

Die Zahl der ermittelten ausländischen Tatverdächtigen hat stark zugenommen, während die Zahl deutscher Täter stetig abnimmt“, so Münch vor wenigen Tagen. „Serben, Rumänen, Albaner, aber auch Georgier stehen hier im Fokus. Die Einbrecherbanden sind sehr mobil, die Täter agieren in wechselnden Teams und erbeuten neben Bargeld vor allem Gegenstände, die sich auf dem Schwarzmarkt leicht verkaufen lassen.“

(rf)



Epoch TV
Epoch Vital
Kommentare
Liebe Leser,

vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.

Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.

Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.


Ihre Epoch Times - Redaktion