Doppelmord am Ammersee: Täter aus Frankreich war bei Mutter (36) und Sohn (7) zu Besuch
Eine Arbeitskollegin und Freundin der 36-Jährigen hatte die Polizei alarmiert, als die sonst zuverlässige Frau nicht zur Arbeit in der Herrschinger PR-Agentur erschien. Eine Polizeistreife fuhr zur Wohnung und klingelte zunächst erfolglos.
Grausiger Fund
Als sich die Beamten daran machen wollten, bei Nachbarn nachzufragen und versuchten, die Tür zu öffnen, kam ihnen der blutverschmierte Mann aus der Wohnung entgegen. Im Inneren der Wohnung fanden die Beamten die leblosen Körper von Mutter und Kind, äußerlich augenscheinlich unversehrt, berichtet die „Süddeutsche Zeitung„.
Wie sich später herausstellte, stammte das Blut vom Täter, dem Vater des Jungen. Er hatte sich seine Schnitt- und Stichverletzungen selbst zugefügt, vermutet die Polizei. Er wurde noch in der Nacht operiert und vernehmungsfähig gemacht.
Haftbefehl wegen zweifachen Mordes
In der Vernehmung zeigte er sich geständig. Nach einem Streit hatte er seine ehemalige Lebensgefährtin und den gemeinsamen Sohn umgebracht. Die beiden Opfer starben, der Obduktion zufolge, an „einer massiven Gewalteinwirkung gegen den Hals“.
Eine Ermittlungsrichterin erließ Haftbefehl wegen zweifachen Mordes und ordnete die Untersuchungshaft an.
Gemeinsames Leben in Südfrankreich
Die gebürtige Frankfurterin hatte zunächst in Leipzig und später dann in Toulouse studiert und dort einige Zeit als Journalistin gearbeitet, so die „Süddeutsche“.
Auch der „Merkur“ berichtete von der tragischen Geschichte. Demnach sollen die Frau und der Franzose marokkanischer Abstammung zunächst einige Jahre in Südfrankreich, nahe Bordeaux zusammengelebt haben. Aus der Beziehung entstammte auch der kleine Sohn.
Der Vater kam zu Besuch
Irgendwann trennten sie sich und die Mutter zog mit dem Kind wieder nach Deutschland, zuerst nach Dießen am Ammersee und seit Herbst vergangenen Jahres ins 1.600-Seelen-Dorf Eching. Zum Wohl des Kindes erlaubte sie dem Vater, seinen Sohn regelmäßig zu sehen. Seit Anfang August war er zu Besuch bei den beiden.
Hier kannten nicht viel Menschen die Frau und ihren Sohn, der in Utting in die Schule ging. Dennoch lagen noch in der Nacht an der Einfahrt zum Grundstück erste Blumen.
Eifersucht und Gewalt
Freunde der Frau wussten, dass sie Angst vor ihrem Ex-Freund gehabt habe, so der „Merkur“, auch die Arbeitskollegin, die so früh Alarm geschlagen hatte.
Angeblich soll der Täter von einer neuen Liebe der Frau erfahren haben. Er habe getobt vor Eifersucht, heißt es.
Dabei soll er auch öfters handgreiflich gegen Mutter und Kind geworden sein.
Erste Meldungen der Tat
Eine Arbeitskollegin der Büroangestellten hatte die Polizei informiert, nachdem die Frau nicht zur Arbeit in Herrsching erschienen war.
Daraufhin waren die Beamten nachmittags zur Wohnung gekommen, wo sie den Marokkaner, blutverschmiert und verletzt, sowie die beiden Leichen vorfanden. Der mutmaßliche Doppelmörder wurde unter Bewachung zur Versorgung in eine Klinik gebracht, berichtete die „Bild„.
„Wir gehen davon aus, dass Eifersucht das Motiv ist. Offenbar hatte die Frau einen neuen Partner“, sagte ein Sprecher der Polizei.
Ob er mit dieser Absicht bereits angereist war oder den Entschluss erst nach einem Streit gefasst hatte, ist bisher unbekannt. (sm)
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