Dopingskandal: Haftbefehl gegen Erfurter Sportmediziner – Nun will er mehr Sportlernamen preisgeben

Gegen den im Zusammenhang mit Doping-Razzien in Erfurt festgenommenen Sportmediziner Mark Schmidt ist ein Haftbefehl erlassen worden. Bis zu zehn Jahren Gefängnis drohen dem Mediziner wegen dem Verstoß gegen das Doping-Gesetz.
Titelbild
Der Sportmediziner Mark Schmidt aus Erfurt hat Spitzensportler mit Eigenbluttransfusionen gedoped. Jetzt will er vor Gericht mehr Namen von Sportlern preisgeben.
Epoch Times1. März 2019

Gegen den im Zusammenhang mit Doping-Razzien in Erfurt festgenommenen Sportmediziner Mark Schmidt ist ein Haftbefehl erlassen worden. Der Arzt wird in die Münchner Justizvollzugsanstalt Stadelheim gebracht, so ein Sprecher des Erfurter Amtsgerichts. Nun drohen ihm bis zu 10 Jahren Gefängnis wegen Verstoß gegen das Anti-Dopinggesetz.

Der Mediziner war am Mittwoch ebenso wie ein mutmaßlicher Komplize in Erfurt festgenommen worden. Er wird beschuldigt, fünf Langläufern mit Eigenblutkonserven gedopt zu haben. Nach Informationen der „Süddeutschen Zeitung“ sollen jedoch auch Fußballer, Schwimmer, Radsportler, Handballer und Leichtathleten behandelt worden sein.

Spitzensport droht Doping-Fiasko

Laut „Bild“ wird sich das Ausmaß des Dopingskandals voraussichtlich noch vergrößern. Schmidts Anwalt, Andreas Kreysa habe gegenüber der Zeitung gesagt, dass sein Mandant vollumfänglich mit den Ermittlungsbehörden kooperieren werde. Die Zeitung geht davon aus, dass der Sportmediziner weitere Namen von Spitzensportlern aus anderen Sportarten preisgeben wird, um das Strafurteil zu mindern.

Für das Doping-Geschäft lagerte der Sportmediziner gefrorene Blutbeutel in einem Spezialkühlschrank in einer Garage. Die Versorgung für eine Saison soll einen Spitzensportler etwa 5000 Euro pro Saison gekostet haben. Der Gemeinschaftspraxis mit seiner Mutter Heidrun, einer ehemaligen Schwimmerin, die sogar offizielle Untersuchungsstelle des Landessportbundes Thüringen war, wurde am Donnerstag die Lizenz entzogen.

Doping auf der Autobahnraststätte

Schmidt führte unter anderem das Doping für den ehemaligen österreichischen Ski-Langläufer Johannes Dürr durch. Dieser verriet als Kornzeuge im Kampf gegen Doping den Namen des Mediziners. Schmidt hatte bei Dürr vor einem Wettkampf eine Bluttransfusion in einem Transporter auf einer Autobahnraststätte durchgeführt, da der Sportler im Teamhotel kein Einzelzimmer hatte. (dpa/nh)



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