Digitalisierung: Viele bürokratische Hürden und kein Konzept

Mit dem Digitalpakt stellt die Regierung Fördermittel für die Digitalisierung von Schulen bereit. Bislang wurde wenig abgerufen. Bildungsministerin Anja Karliczek findet das nicht weiter verwunderlich.
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Symbolbild.Foto: istock
Epoch Times31. Januar 2020

Sieben Monate nach Inkrafttreten des Digitalpakts werden die Fördergelder für die Digitalisierung der Schulen bislang kaum abgerufen.

Das berichtet das Nachrichtenmagazin Focus unter Berufung auf eine bundesweite Umfrage mit dem Deutschen Städte- und Gemeindebund. Demnach haben 82 Prozent der Schulträger bislang keine Mittel aus dem Digitalpakt beantragt, wollen dies aber noch tun.

So hätten Schulen in mehreren Bundesländern monatelang warten müssen, bevor sie überhaupt Förderanträge stellen konnten. 76 Prozent der Schulträger befürchteten hohe Folgekosten; 69 Prozent hielten die Lehrer für unvorbereitet, heißt es in der Studie.

Zudem beklage fast jeder zweite Schulträger (44 Prozent) den hohen bürokratischen Aufwand für die Beantragung der Fördermittel. „Die Umfrage zeigt einmal mehr, dass die Umsetzung des Digitalpaktes vielerorts noch in den Kinderschuhen steckt“, sagte der Hauptgeschäftsführer des Städte- und Gemeindebunds, Gerd Landsberg, dem Nachrichtenmagazin Focus.

„Bund, Länder und Kommunen sollten jetzt gemeinsam alles daransetzen, die Digitalisierung in den Schulen voranzubringen und den wichtigen Digitalpakt am Ende doch noch zu einer Erfolgsgeschichte zu machen“, so der Städtetags-Hauptgeschäftsführer weiter.

Bürokratische Hürden

Dazu gehöre, die Fortbildung der Lehrer konsequenter voranzutreiben und die bürokratischen Vorgänge zu verschlanken. Die Bundesregierung sieht den Digitalpakt dennoch im Plan: „Es überrascht nicht, dass bislang erst wenige Mittel abgerufen wurden“, sagte Bundesbildungsministerin Anja Karliczek (CDU) dem „Focus“.

Die Schulen bräuchten noch mehr Zeit, um didaktische Konzepte für digitale Lehrmethoden zu erstellen. Außerdem sei der Planungsstand in den Ländern bereits viel weiter vorangeschritten. „Deshalb bin ich sehr optimistisch, dass die Digitalisierung unserer Schulen rasch vorankommt“, so die CDU-Politikerin weiter.

„Focus Online“ und der Deutsche Städte- und Gemeindebund hatten zwischen dem 21. November und 16. Dezember 2019 insgesamt 363 Schulträger befragt, die 1.570 Schulen in Deutschland repräsentieren. Die Antworten seien nach dem tatsächlichen Anteil der Schulen des jeweiligen Bundeslands an allen Schulen in Deutschland gewichtet worden.

Bis auf Hamburg hätten alle Bundesländer an der Umfrage teilgenommen, berichtet das Nachrichtenmagazin weiter. Der Bund will mit dem Digitalpakt bis 2024 insgesamt fünf Milliarden Euro bereitstellen, um Länder und Kommunen bei der Digitalisierung der Schulen zu unterstützen. (dts)



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