Die Doktorarbeit von SPD-Ministerin Giffey: Plagiatsprüfer beanstanden jede dritte Seite
Die Plagiatsprüfer der Plattform Vroniplag hat auf etwas mehr als jeder dritten Seite der Doktorarbeit von Bundesfamilienministerin Giffey Verstöße gegen wissenschaftliche Regeln gefunden.

Franziska Giffey
Foto: Sean Gallup/Getty Images
Die Plagiatsprüfer der Plattform Vroniplag hat einem Bericht des „Spiegel“ zufolge auf etwas mehr als jeder dritten Seite der Doktorarbeit von Bundesfamilienministerin Franziska Giffey (SPD) Verstöße gegen wissenschaftliche Regeln gefunden. Das berichtete das Magazin am Freitag vorab unter Berufung auf die inzwischen beendete Untersuchung der Aktivisten. Problemtisch sei vor allem, dass „unsorgfältig“ mit Quellenverweisen umgegangen worden sei.
Demnach gebe es in der Arbeit zahlreiche „Blind- und Fehlzitate“, bei denen Belege in Fußnoten ungeprüft übernommen worden seien. Vroniplag-Vertreter Gerhard Dannemann sprach laut „Spiegel“ von einem eher mittelschweren Fall. Die beanstandeten Mängel seien vor allem gefährlich, weil sich so Fehler weiterverbreiten könnten.
Giffey selbst hatte die Freie Universität (FU) Berlin nach früheren Berichten um eine offizielle Prüfung ihrer Doktorarbeit gebeten und betont, sie habe diese „nach bestem Wissen und Gewissen verfasst“.
In den vergangenen Jahren hatte es in der deutschen Politik mehrere Plagiatsvergehen gegeben. Auch prominente Politiker wie der frühere Bundesverteidigungsminister Karl-Theodor zu Guttenberg (CSU) und die ehemalige Bundesbildungsministerin Annette Schavan (CDU) waren betroffen. Sie verloren ihre Doktortitel oder gaben sie freiwillig ab. (afp)
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