„Deutschland rutscht immer mehr in DDR-Modus“

Am 3. Oktober, dem Tag der Deutschen Einheit, versammelten sich nach Angaben des Veranstalters rund 50.000 Teilnehmer um den Bodensee herum zur Bildung einer Friedenskette. Wie nehmen die Teilnehmer Deutschland nach 30 Jahren Einheit wahr? Epoch Times fragte nach.
Epoch Times13. Oktober 2020

Für Rechtsanwalt Markus Haintz gibt es heute keine Spaltung mehr zwischen Ost und West, sondern derzeit vor allem zwischen Corona-Maßnahmen-Kritikern und denen, die das nicht so sehen. Und das sei „von der Politik relativ klar gewollt“, meint er, wobei diese Angstpolitik klar forciert worden sei. Das dürfe seiner Meinung nach kein Mittel der Politik sein, „wir müssen offen reden dürfen, wir müssen Experten fragen und dann brauchen wir einen offenen Diskurs“, sagt er in Konstanz.

„Dadurch, dass die Politik das nicht zulässt, kommt natürlich die Spaltung und das müssen wir sofort überwinden“, so Haintz.

Kommunikation als Werkzeug, um Menschen zusammenzubringen

Drei Jugendliche nehmen ebenfalls eine Spaltung im Land wahr. „Es werden alle gegeneinander aufgehetzt“, meint ein 23-jähriger Zimmerer. In den Medien werde ständig polarisiert, „die eine Seite macht was vermeintlich Schlechtes und deswegen muss es die Gegenseite geben, die da dagegen geht. Ich denke, wenn sich viele auf den kleinsten gemeinsamen Nenner besinnen würden, dann würden viel mehr Leute auch zusammenstehen.“

Dann würde man vielleicht merken, dass jeder nur das Gleiche will, nämlich in Frieden und in Freiheit leben, meint er.

Die Antifa demonstriere gegen Nazis, weil die Nazis keine guten Menschen, rassistisch seien und andere Menschen ausgrenzten, erklärt eine 23-jährige Kunststudentin. Doch dass sie hier gegen Menschen demonstrieren, die für Frieden und Freiheit sind, mache doch gar keinen Sinn. „Ich hab mich gefragt, warum die gegen eine Friedenskette demonstrieren. Ich habe keine Antwort gefunden.“

Für Kommunikationstrainer Dr. Daniel Langhans gehen die Spaltungen bis in die Familien hinein. Die Menschen stünden sich vielfach unversöhnlich gegenüber. Jetzt komme es darauf an, dass die Kommunikation als Werkzeug um Menschen zusammenzubringen bewusst entdeckt wird, erklärt er.

Demonstrant: „Es fängt mit Denunziantentum an“

Michael Heider aus München erkennt einen Demokratieverlust und meint, dass das politische System in Deutschland immer mehr in den DDR-Modus abrutsche. Mit den ganzen Repressalien, die wir gerade erlebten, sei es sehr, sehr wichtig, auf die ganzen Jahrzehnte zurückzublicken, wo es ’89 losgegangen sei. 

Die jetzigen Repressalien erinnerten stark an die Methoden der DDR, „es fängt mit Denunziantentum an, man hebelt gewisse Grundrechte aus und sagt, das geht gerade nicht aus den Gründen x, y, z. Ihr könnt das schon machen, aber wir werden da sehr hart durchgreifen und auch immer nachsteuern. Das heißt, wenn man sich das Recht erstritten hat, auf die Straße zu gehen, dann wird es im zweiten Nachgang sofort mit einem anderen Makel belegt, den man erst mal wieder beheben muss und wird in eine ungute Ecke gestellt“, erklärt der ITler.

Karl Hilz, Polizeikommissar a.D. forderte im Interview mit Epoch Times die Menschen auf, „ihren Hintern hochzubringen, vom Fernseher, von Netflix und von der Couch weg in eine politische Beteiligung zu gehen. Sie sollen in die Parteien eintreten, die am meisten ihre politische Meinung widerspiegeln, und sollen sich an der politischen Willensbildung des Volkes beteiligen, so wie es unser Grundgesetz auch sagt.“ Dann könnten wir auch friedlich schaffen, „dass die Führung unseres Landes durch Leute erreicht wird, die unsere Würde respektieren und achten“.

Ein weiterer Teilnehmer meint, dass der Vergleich mit der DDR etwas hinkt. Seine Erklärung dafür: In der DDR hätten 87 Prozent der Bürger gewusst, dass sie vera***** werden, und 13 Prozent hätten es nicht gewusst, hier und jetzt sei das genau umgekehrt. (nmc)

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