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Deutscher Regionalsender strahlt chinesisches Propaganda-Fernsehen aus

Mit einer globalen Strategie unterwandert Peking die westliche Medienwelt. Ein TV-Sender in Rheinland-Pfalz ist dabei eine fragwürdige Kooperation eingegangen.

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Chinesische Bürger verlassen fröhlich ein Krankenhaus.

Foto: screenshot youtube / China Info)

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Lesedauer: 3 Min.

„Chinas Staats-und Parteichef Xi fordert eine neue globale Medienordnung, die im Sinne Pekings tickt“, schreibt die „Süddeutsche Zeitung“ in einem Bericht über einen chinesischen Propaganda-Sender, der im deutsche Regional-TV läuft.

Mit dem Magazin „China Info“ will das KP-Regime die deutsche Medienwelt unterwandern. Das zeigen die Ergebnisse der SZ-Recherche. 

Und das geschieht offenbar schon seit Jahren. Mithilfe von lukrativen Kooperationen, mit Beilagen in renommierten Blättern und Dialogforen, versucht das chinesische Regime die Debatte über China im Ausland zu steuern, schreibt das Blatt. Und da es keine von der Partei unabhängigen Medien in China gibt, kann jeder chinesische Infokanal im Ausland als langer Arm Pekings verstanden werden.

Ein Bild von fröhlichen Chinesen soll vermittelt werden

Für die Vereinnahmung der deutschen TV-Welt benutzt das Regime das Unternehmen DRF in Rheinland-Pfalz, das noch weitere drei private Fernsehsender in der Region betreibt.

Gesendet werden Kulturbeiträge vor allem auch aus dem nordöstlichen Xinjiang, die ein Bild von fröhlichen und glücklichen Chinesen vermitteln. Missstände und die Verfolgung religiöser Gruppen, wie besonders die der dort ansässigen Uiguren, kommen in den Beiträgen nicht vor.

Zwielichtige Kooperation

„China Info“ steht in einer Kooperation mit der Guang Hua Media (Deutschland) GmbH. Guang Hua Media ist der deutsche Ableger, der 1997 gegründeten Vereinigung „Association of Overseas Chinese Media“, der mehr als 60 chinesischsprachige Medienunternehmen angehören und die ihren Sitz im Büro einer der wichtigsten Publikationen der Guanghua Culture and Media Group hat. 

Auf Anfrage der SZ leugnet der DRF eine „Regimenähe“ des Kooperationspartners. Stattdessen antwortet man: „Mit der Entwicklung Chinas zur ‚Weltmacht‘ sehen DRF und Guang Hua einen Bedarf der deutschen Zuschauer nach Informationen über China, gleichzeitig auch den Bedarf der chinesischen Unternehmen für Werbung im deutschen Fernsehen.“ Mit der Zusammenarbeit könnten beide Bedürfnisse „bestens gedeckt werden.“

Beiträge werden vom chinesischen Staatsfernsehen übernommen

Der größte Haken an der Sache, die Sendungen werden nicht selbst in China gedreht, sondern man übernimmt die Materialien der chinesischen Staatsmedien wie CCTV und Xinhua. Angeblich könne man wegen der Coronapandemie nicht selbst in China drehen. Die SZ widerlegt das.

Angeblich soll das Material vom DRF geprüft und ausgewählt werden, Guang Hua helfe lediglich bei der Übersetzung. Jedoch weist die Autorin des Artikels darauf hin, dass ein Redakteur von DRF früher bereits für die „Chinesische Volkszeitung“ geschrieben hat – das offizielle Parteiorgan der KPC – und damit bestens mit der Parteilinie vertraut ist.

Ausgestrahlt wird das Magazin laut SZ auf den drei Sendern von DRF Deutschland Fernsehen Produktions GmbH & Co. KG: TV Mittelrhein, Westerwald-Wied TV (WWTV) und DRF1. Außerdem auf Facebook und Youtube. Nach eigenen Angaben erreicht DRF1 16 Millionen Menschen in Deutschland, die Regionalsender TV-Mittelrhein und WWTV weitere 1,2 Millionen in Rheinland-Pfalz. (nmc)

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