Landwirte: Die Regierung verträgt schlecht Kritik – Pokerspiel des Einzelhandels
„Das Agrar-Paket der deutschen Bundesregierung beweist erneut, dass Politikerinnen und Politiker im Austeilen Riesen, im Einstecken hingegen Zwerge sind“, schreibt Ricarda Berg in einem Gastbetrag im Blog des Agrarwissenschaftlers Willi Kremer-Schillings, besser bekannt als Bauer Willi.
Kritik vertrage die Regierung nämlich schlecht, vor allem wenn es um eine gerechte und EU-weit vergleichbare Bemessungsgrundlage für Nitratwerte im Grundwasser, den Einsatz glyphosathaltiger Pflanzenschutzmittel sowie die Komplexität von Artenschutz gehe.
„Entscheidungen fallen in geschlossenen Gruppen und das Wohl der übrigen Menschen bleibt auf der Strecke – bis zur nächsten Wahl!“, so der Vorwurf der Fachfrau, die für Digitale Kommunikation an der Landwirtschaftskammer Österreich zuständig ist.
Vier Fünftel der Nahrungsmittelversorgung werden von den deutschen Landwirten gedeckt, die die nachhaltigste Landwirtschaft der Welt betreiben. Wirtschaftlich hingegen beträgt der Anteil der Bauern weniger als ein Prozent am Bruttoinlandsprodukt.
Gefährliches Pokerspiel
Dass die deutschen Landwirte 80 Prozent zur Ernährung der Deutschen beitragen, hindere den Lebensmitteleinzelhandel jedoch nicht daran, „ein risikoreiches“ Pokerspiel zu spielen – mit billigen Importprodukten und Preisdumping bei hochwertigen Lebensmitteln, gibt Berg zu bedenken. Und das gelte auch für Bio-Produkte, die längst Massenware geworden und dem Wettbewerb ausgesetzt sind.
„Mit unseren unrealistischen politischen Forderungen an die Landwirtschaft als Bürger und unserer ´Geiz ist geil-Mentalität` als Konsumenten, schaffen wir keine nachhaltige Grundlage für die verbliebenen 266.600 heimischen landwirtschaftlichen Familienbetriebe“, schreibt Berg.
Konsumverhalten überdenken
Wieso wird an Lebensmitteln gespart, während die neueste Technik oder das neueste Smartphone ohne großes Nachdenken im Warenkorb landet? Liegt da nicht die Verantwortung bei jedem einzelnen von uns?
Auch wenn unsere Wege nicht mehr „von Säbelzahntigern gekreuzt“ werden, so fürchten wir uns heute vor Nitrat im Trinkwasser, Glyphosatrückständen in unserer Nahrung oder dem Artensterben, stellt Berg fest. Dieser Angst wolle man ausweichen. Doch geht es beispielsweise auch ohne Verbote von Pflanzenschutzmitteln?
Eine Obstbäuerin verdeutlicht im Blog von Bauer Willi worum es den Landwirten wirklich geht:
„Wir wollen, dass keine Gesetze erlassen oder Verbote von Pflanzenschutzmitteln verhängt werden, bevor nicht durch ein umfangreiches Monitoring untersucht wurde, ob es diesen Insektenrückgang tatsächlich gibt.
Da gerade in Obstanlagen eine große Artenvielfalt an Insekten und Beikräutern vorhanden ist und das auch schon mehrfach belegt werden konnte, ist eine pauschale Reduzierung der Pflanzenschutzmittel weder sinnvoll noch nötig. Ich habe inzwischen mehr als 50 verschiedene Tagfalter in unserem Obstanbaugebiet dokumentiert und ein Wildbienenmonitoring hat ebenfalls gute Ergebnisse gezeigt.
Das Vorhandensein unserer Obstbaumkulturen unterstützt die Artenvielfalt einfach durch das Vorhandensein und wenn wegen unsinniger Forderungen nicht mehr rentabel produziert werden kann, verschwindet mit den Obstanlagen auch die Insektenvielfalt.“
Es sei einfach zu verstehen: Obwohl gerade im Obstanbau häufige Spritzungen (auch Neonicotinoide) notwendig seien, um die Schadinsekten zu dezimieren, aber trotzdem eine hohe Biodiversität vorhanden sei, würde der Zusammenhang von Artenvielfalt und Pflanzenschutzmitteln immer wieder negativ dargestellt.
„Mit geballter Konsequenz wird jegliche Information dazu nicht reflektiert und medial ausgebremst“, schimpft die Obstbäuerin.
Mit komplexen wissenschaftlichen Informationen über Nitratmesswerte, die Wirkungsweise von Glyphosat und Artenvielfalt kennen sich die meisten Verbraucher nun einmal nicht aus. In ihren Köpfen existiert dafür „kein Schema“ und so sendet das Gehirn ein emotionales Signal an das Bewusstsein aus, damit das wiederholte Nichtverstehen dieser Informationen vermieden wird, so Ricarda Berg und fügt hinzu: „Tja, denken ist schwer, darum urteilen die meisten.“ (sua)
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