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Tübingen

Impfstoff aus Tübingen: Curevac nur zu 47 Prozent wirksam

Rückschlag für Curevac: Der Impfstoffkandidat CVnCoV des Tübinger Pharma-Unternehmens erzielt nicht die gewünschte Wirksamkeit.

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Das Logo des Biotech-Unternehmen Curevac mit dem Slogan «the RNA people» an der Unternehmenszentrale in Tübingen.

Foto: Sebastian Gollnow/dpa/dpa

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Lesedauer: 2 Min.

Der Corona-Impfstoff des Tübinger Unternehmens Curevac ist offenbar in weniger als der Hälfte der Fälle wirksam. In einer Studie mit 40.000 Probanden sei eine vorläufige Wirksamkeit von 47 Prozent gegen eine Covid-19-Erkrankung jeglichen Schweregrades gemessen worden, teilte das Unternehmen am späten Mittwochabend mit. Damit seien die vorgegebenen statistischen Erfolgskriterien nicht erreicht worden.
Trotzdem soll die Studie noch fortgesetzt werden. Curevac betonte, dass die Testbedingungen „bislang beispiellos“ gewesen seien – nämlich mit mindestens 13 Varianten. Nur in einem einzigen von 134 untersuchten Infektionen trotz Impfung sei das ursprüngliche SARS-CoV-2-Virus gefunden worden.
Mehr als die Hälfte der Fälle sei durch sogenannte „besorgniserregende Varianten“ verursacht worden. An der Börse hatte sich die schlechte Nachricht offenbar schon ein paar Stunden vorher herumgesprochen, der Aktienkurs war ab etwa 18 Uhr deutlich in die Knie gegangen.

Chef bleibt zuversichtlich

Curevac-Chef Franz-Werner Haas bleibt nach den enttäuschenden Zwischenergebnissen für den Corona-Impfstoff des Tübinger Biotechunternehmens zuversichtlich. „Wir halten an dem Vakzin fest, bis wir die finale Auswertung haben“, sagte Haas dem „Handelsblatt“. Entscheidend sei letztlich die Detailauswertung der endgültigen Daten, auch mit Blick auf bestimmte Personengruppen und Virus-Varianten.
Man sehe zum Beispiel klare Trends für eine Wirksamkeit bei Menschen unter 60 Jahren. Interessant könne der Wirkstoff daher auch als Ergänzung für andere Impfstoffe sein, also für sogenannte Booster-Impfungen. Man sehe nach wie vor hohen Bedarf für zusätzliche Impfstoffe.
In den letzten Wochen hat Curevac über 20 Prozent an Wert verloren. Das Bundesgesundheitsministerium hatte ursprünglich sogar bis Ende Juni 3,5 Millionen Curevac-Impfdosen eingeplant, das war ab März auf 1,4 Millionen heruntergeschraubt worden. Im dritten Quartal sollten über 9 Millionen Impfdosen bereitgestellt werden. (dts)

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