Butter fast 40 Prozent teurer – Inflation wieder über Zwei-Prozent-Marke
Steigende Preise für Dienstleistungen und Lebensmittel haben die Teuerungsrate in Deutschland erstmals seit Juli wieder über die Zwei-Prozent-Marke getrieben.
Im November lagen die Verbraucherpreise um 2,2 Prozent über dem Niveau des Vorjahresmonats, wie das Statistische Bundesamt bestätigte. Von Oktober auf November des laufenden Jahres sanken die Verbraucherpreise unterdessen um 0,2 Prozent.
Volkswirte gehen davon aus, dass die jährliche Inflationsrate in den nächsten Monaten noch etwas weiter anziehen wird. 2023 waren zum Jahresende sowohl die Energiepreise als auch die Preise für Reisen deutlich gesunken – diese dämpfenden Effekte entfallen nun.
Steigende Inflationsrate – Preistreiber Dienstleistungen
Die Inflation dürfte trotz Preisspitzen bei Butter im Supermarkt oder der Jahresrechnung der Autoversicherung insgesamt auf relativ moderatem Niveau bleiben.
Im November mussten Verbraucher in Deutschland für Nahrungsmittel 1,8 Prozent mehr zahlen als ein Jahr zuvor. Im Oktober hatten die Lebensmittelpreise noch deutlicher über Vorjahresniveau gelegen.
Dienstleistungen wie Gaststättenbesuche oder Versicherungen verteuerten sich im November wie im Vormonat insgesamt um 4,0 Prozent.
Günstiger als ein Jahr zuvor waren Tanken und Heizen: Insgesamt verbilligte sich Energie binnen Jahresfrist um 3,7 Prozent.
In den Monaten davor hatten die Energiepreise jedoch noch deutlicher unter Vorjahresniveau gelegen und somit die Inflationsrate stärker gedämpft.
Die genauen Zahlen
Energie
Die Preise für Energieprodukte lagen im November um 3,7 Prozent niedriger als im Vorjahresmonat. Der Preisrückgang hat sich damit weiter abgeschwächt, nach -5,5 Prozent im Oktober und -7,6 Prozent im September.
Binnen Jahresfrist gingen die Preise für Kraftstoffe (-6,6 Prozent) zurück. Bei Haushaltsenergie konnten die Verbraucher vor allem von günstigeren Preisen für leichtes Heizöl (-12,5 Prozent) und Brennholz, Holzpellets oder andere feste Brennstoffe (-11,8 Prozent) profitieren.
Auch Strom (-4,1 Prozent) verbilligte sich gegenüber November 2023. Hingegen war Fernwärme (+30,7 Prozent) weiterhin erheblich teurer als ein Jahr zuvor.
Nahrungsmittel
Die Preise für Nahrungsmittel lagen im November um 1,8 Prozent höher als im Vorjahresmonat. Merklich teurer gegenüber November 2023 blieben Speisefette und Speiseöle (+19,1 Prozent, darunter Butter: + 38,9 Prozent; Olivenöl: +13,3 Prozent, aber Sonnenblumenöl, Rapsöl oder Ähnliches: -7,9 Prozent).
Auch für Zucker, Marmelade, Honig und andere Süßwaren (+3,1 Prozent) mussten die Verbraucher mehr bezahlen als ein Jahr zuvor. Im Einzelnen stand der spürbaren Preiserhöhung bei Schokolade (+9,5 Prozent) ein deutlicher Preisrückgang bei Zucker (-23,0 Prozent) gegenüber.
Neben dem Preisanstieg bei Nahrungsmitteln (+1,8 Prozent) wurden einige Waren deutlich teurer, vor allem Tabakwaren (+6,8 Prozent) und alkoholfreie Getränke (+6,6 Prozent).
Dienstleistungen und Versicherungen
Die Preise für Dienstleistungen insgesamt lagen im November um 4,0 Prozent über dem Niveau des Vorjahresmonats und damit weiterhin deutlich über der Gesamtteuerung. Im Oktober hatte die Teuerung von Dienstleistungen im Vergleich zum Vorjahresmonat ebenfalls bei +4,0 Prozent gelegen.
Von November 2023 bis 2024 erhöhten sich Preise vor allem für Versicherungen (+16,6 Prozent, darunter Versicherungen für den Verkehr: +34,5 Prozent), für Flugtickets (+ 10,4 Prozent), für Dienstleistungen sozialer Einrichtungen (+8,0 Prozent) und für Gaststättendienstleistungen (+6,7 Prozent).
Gesundheit, Kfz-Reperaturen, Mieten
Erheblich teurer waren unter anderem auch stationäre Gesundheitsdienstleistungen (+6,1 Prozent), die Wartung und Reparatur von Fahrzeugen (+5,6 Prozent) sowie Wasserversorgung und andere Dienstleistungen für die Wohnung (+4,6 Prozent).
Bedeutsam für die Preisentwicklung bei Dienstleistungen bleiben zudem die Nettokaltmieten, die Teuerungsrate lag hier bei +2,1 Prozent und damit knapp unter der Inflationsrate. Dagegen waren nur wenige Dienstleistungen günstiger als im Vorjahresmonat, zum Beispiel Telekommunikationsdienstleistungen (-0,9 Prozent). (dpa/dts/red)
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