Bundeswehr baut zivil-militärische Zusammenarbeit in Corona-Krise aus
In der aktuellen Corona-Krisenlage haben bundesweit bereits 130 Bezirksverbindungskommandos und Kreisverbindungskommandos ihren Dienst aufgenommen. Täglich nimmt die Anzahl zu. Jedes Kommando besteht aus einem Leiter, einem Stellvertreter sowie zwei weiteren Stabsoffizieren, die drei Lageoffiziere und drei Lagefeldwebel zur Unterstützung an ihrer Seite haben.
Bundesweites Netz von Ansprechstellen
Die Streitkräftebasis hat bundesweit ein Netzwerk verlässlicher Ansprechstellen für die Beratung und Anforderung von Leistungen der Bundeswehr im Katastrophenfall aufgebaut. Zu diesem territorialen Netzwerk gehören 16 Landeskommandos am Sitz der jeweiligen Landesregierung, 31 Bezirksverbindungskommandos (BVK) in allen Regierungsbezirken und 403 Kreisverbindungskommandos (KVK) in allen Landkreisen und Kreisfreien Städten.
Die BVK und KVK sind temporäre Kriseneinrichtungen der Bundeswehr und bestehen ausschließlich aus Reservisten. Sie werden bei Hilfeersuchen der Bezirksregierungen oder Kreisverwaltungen aktiviert. Dann gehören sie als Berater meist als erste zu den regionalen Krisenstäben. Jedes BVK/ KVK umfasst 12 Dienstposten, sodass hier insgesamt bis zu 5.300 Reservisten, davon 3.500 Offiziere, die Aufgaben in den Kommandos wahrnehmen können.
Unterstützung durch die Bundeswehr
Die BVK/ KVK-Teams sind Ansprechpartner auf der kommunalen Ebene für alle Fragen, die sich um die Unterstützungsmöglichkeiten der Bundeswehr drehen. Darüber hinaus stehen den Landesbehörden mit den Landeskommandos zusätzlich kompetente Kräfte im jeweiligen Bundesland zur Seite. Diese übernehmen bei kleineren, auf einen begrenzten Raum beschränkten Einsätzen die Koordination.
Kommt es zu größeren bundesland- oder gar länderübergreifenden Amtshilfeeinsätzen wie in der aktuellen Corona-Krise, koordiniert diese in der Regel das Kommando Territoriale Aufgaben der Bundeswehr in Berlin.
Die Gesamtverantwortung liegt in den Händen des Nationalen Territorialen Befehlshabers, Generalleutnant Martin Schelleis.
Beispiel Amberg / Oberpfalz
Zu den aktivierten KVK gehört unter anderem das Kreisverbindungskommando Amberg im Regierungsbezirk Oberpfalz in Ostbayern. Der Leiter ist Oberstleutnant der Reserve Stephan Koller, im zivilen Leben Prokurist der Eckert-Schulen. „Wir sitzen zusammen mit Klinikum, Bayerischem Roten Kreuz, Feuerwehr, Polizei und anderen Organisationen am Tisch der Stadtverwaltung Amberg und bilden die Führungsgruppe Katastrophenschutz“, sagt er.
Für Amberg habe das KVK schon viel erreicht. So unterstütze Sanitätspersonal aus der Schweppermannkaserne das Klinikum St. Marien in der SARS-Screening-Stelle und im Covid-19-Testcenter in Amberg mit Rettungssanitätern und medizinischem Fachpersonal. Ein Arzt der Bundeswehr halte sich zudem bereit, um bei Ausfällen im Gesundheitsamt einspringen zu können. (ks)
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