Bundessteuerberaterkammer: Fristen wegen Corona-Krise automatisch verlängern
Die deutschen Steuerberater fordern in der jetzigen Situation eine deutliche Hilfe durch das Finanzministerium. Zahlungs- und Abgabefristen müssten in der jetzigen Situation deutlich verlängert werden. Die akute Krise bringt viele Unternehmen an den Rand der Pleite.

Auch wenn heute nicht mehr so viel Papier im Spiel ist, ist das deutsche Steuersystem immer noch durch eine Vielzahl von Formularen und Fristen geprägt, die es selbst Steuerberatern schwer machen durchzusehen.
Foto: Simons/Getty Images
Der Präsident der Bundessteuerberaterkammer (BStBK), Hartmut Schwab, hat drastischere steuerliche Maßnahmen der Bundesregierung gefordert, um die Auswirkungen des Coronavirus abzumildern. „Völlig unverständlich ist für uns, weshalb in Zeiten wie diesen nicht mehr für die Liquidität unserer Mandanten getan wird“, sagte Schwab dem „Handelsblatt“. „Hilfreich wäre hier eine Stundungsregelung für die Lohnsteuer. Dann könnten Arbeitgeber auch die Zahlung der Lohnsteuer verschieben bis wieder Geld in der Kasse ist“, so der BStBK-Präsident weiter.
Zuviel Bürokratie lähmt Woirtschaft zusätzlich
Außerdem sei eine Regelung zur automatischen Fristverlängerung beziehungsweise zur Aussetzung der Festsetzung der Verspätungszuschläge erforderlich. „Dies würde unseren mittelständischen Mandanten mehr Handlungsspielraum verschaffen“, erklärte Schwab. Das gelte auch für Steuerberater, „die derzeit am Limit arbeiten“, um so viele Fristen wie möglich zu halten.
Umfangreiche Anträge auf Fristverlängerung bänden unnötig Kapazitäten, die in der aktuellen Situation für wichtigere Tätigkeiten genutzt werden könnten. „Viele Mandanten haben große Existenzängste“, sagte Schwab dem „Handelsblatt“. Da komme „viel Arbeit und Fingerspitzengefühl auf uns zu“. Eine unbürokratische Fristverlängerung für die Umsatzsteuervoranmeldung und die Lohnsteueranmeldung brächte eine große Erleichterung. (dts)
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