Brandanschlag auf Tesla-Werk: Hinweise auf Linksterrorismus verdichten sich

Eine linksextreme „Vulkangruppe“ hat sich am Dienstag zum Brandanschlag auf einen Hochspannungsmast in Brandenburg bekannt. Dieser habe dem Tesla-Werk in Grünheide gegolten. Die mutmaßlichen Linksterroristen haben auch Anschläge auf Privatautos angekündigt.
Die Produktion in der einzigen europäischen Tesla-Autofabrik steht nach dem Stromausfall seit Dienstagmorgen still. Die Fabrik in Grünheide bei Berlin sei evakuiert worden, hieß es.
Leere Parkplätze: Die Produktion in der einzigen europäischen Tesla-Autofabrik steht nach dem Stromausfall seit Dienstagmorgen still. Die Fabrik in Grünheide bei Berlin sei evakuiert worden, hieß es.Foto: Sebastian Gollnow/dpa
Von 5. März 2024

Nach dem Brand an einem Strommast am Dienstag, 5. März, im Raum Erkner (Landkreis Oder-Spree, Brandenburg) gehen Sicherheitsbehörden von Brandstiftung aus. Unterdessen verdichten sich Hinweise auf einen möglichen linksterroristischen Anschlag, der gezielt gegen die sogenannte Gigafactory in Grünheide gerichtet war. Die Polizei untersucht derzeit ein Bekennerschreiben einer sogenannten „Vulkangruppe“.

Woidke fordert den Generalbundesanwalt zur Übernahme der Ermittlungen auf

Wie „rbb24“ berichtet, hat der Brand an einem Strommast bei Hartmannsdorf massive Ausfälle der Versorgung im Raum Erkner verursacht. Im Tesla-Werk wurde die Produktion eingestellt. Mitarbeiter wurden evakuiert. Der Strommast sei auf einem freien Feld gestanden und nicht umzäunt gewesen.

Brandenburgs Ministerpräsident Dietmar Woidke hat auf X von einem möglichen „schweren Anschlag auf unsere kritische Infrastruktur“ gesprochen. Er schloss nicht aus, dass „eine Form des Terrorismus“ hinter dem Brand stecken könne. Woidke betonte weiter:

„Sollte sich der Verdacht erhärten, wird der Generalbundesanwalt die Ermittlungen übernehmen müssen.“

Brandanschlag auf Tesla als „Geschenk zum 8. März“

Die Polizei geht eigenen Angaben zufolge „dem Anfangsverdacht nach, dass es sich um vorsätzliche Brandstiftung handelt“. Das Landeskriminalamt (LKA) ermittle derzeit in allen Richtungen.
Unterdessen ist jedoch auf der linksextremen Berliner Onlineplattform „Kontrapolis“ ein ausführliches Bekennerschreiben einer „Vulkangruppe Tesla abschalten“ aufgetaucht. Man habe „heute Tesla sabotiert“, heißt es in dem Pamphlet. Es sei „unser Geschenk zum 8. März“ Tesla „abzuschalten“. An jenem Datum wird der „Internationale Frauentag“ begangen.

Ziel der Urheber sei eine „komplette Zerstörung der Gigafactory“. Sie erhoffen sich davon ein „Absägen“ von „Technofaschisten“ wie „Elend Musk“ [sic]. Dies, so heißt es weiter, wäre „ein Schritt auf dem Weg der Befreiung vom Patriarchat“.

Die Luftaufnahme zeigt den Wald neben der Tesla Gigafactory am 4. März 2024. Foto: Maja Hitij/Getty Images

Anschläge auf SUV und Tesla-Fahrzeuge angedroht

Elon Musk wird in dem Schreiben unter anderem der Vorwurf gemacht, Russland und Israel bei ihren Militäraktionen in der Ukraine und in Gaza durch einen Zugang zum Starlink-System zu helfen. Zudem mache er „aus seinem Chauvinismus kein Hehl“ und versammle auf X „Anhänger:innen einer imperialen Lebensweise“.

Die Linksextremisten drohen weitere Anschläge an, die sich auch gegen Normalbürger richten könnten. So heißt es in dem Bekennerschreiben:

„Wer sich einen SUV kauft, ist höchstwahrscheinlich ein Anhänger einer imperialen Lebensweise, der bis zum bitteren Ende von dem Irrsinn profitieren will.“

Im „heimlichen Poesiealbum einer jeden Aktivistin“ sollte „ein abgewrackter Tesla nicht fehlen“. Kein Tesla der Welt solle mehr sicher sein, heißt es weiter. Brandanschläge auf die Fahrzeuge würden die „imperiale Lebensweise sabotieren“ und zerstörten „faktisch das immer enger werdende Netz einer lückenlosen smarten Überwachung jeder menschlichen Lebensäußerung“.

Teilweise vermummte Teilnehmer an Waldbesetzer-Camp nahe Tesla-Fabrik

Ob und inwieweit ein Zusammenhang zwischen dem mutmaßlichen Anschlag und dem Waldbesetzer-Camp nahe der Gigafactory besteht, ist ungewiss. Derzeit halten sich Medienberichten zufolge 80 bis 100 Personen dort auf, von denen einige vermummt sind.

Die Initiativen „Robinwood“ und „Tesla stoppen“ hatten einen wochenlangen Protest gegen die geplante Erweiterung des Tesla-Werksgeländes angekündigt. Im Februar hatten die Bürger von Grünheide in einer Bürgerbefragung eine dafür erforderliche Umwidmung abgelehnt. Das Ergebnis der Befragung ist nicht bindend.

„Robin Wood“-Aktivisten besetzen Bäume, um die Ausbreitung der Tesla Gigafactory in Grünheide zu behindern. Foto: Maja Hitij/Getty Images

Etwa 100 Aktivisten besetzen Bäume, um gegen die Pläne von Tesla zu protestieren. Foto: Maja Hitij/Getty Images

Sogenannte „Vulkangruppen“ werden bereits mit mehreren Anschlägen auf die Stromversorgung im Raum Berlin-Brandenburg in Verbindung gebracht. So sollen sie hinter einem Anschlag auf ein Starkstromkabel in Berlin-Charlottenburg im Jahr 2018 stehen. Mit diesem wollte man unter anderem den Flughafen Tegel treffen.

„Vulkangruppen“ bereits hinter mehreren Terrorakten vermutet

Im Jahr 2020 hatten die Linksterroristen es auf einen Kabelschacht abgesehen. Damit wollte man eigenen Angaben zufolge die Entwicklung einer Corona-App verhindern. Im März 2021 soll es bereits den Versuch gegeben haben, Baustellenkabel in der Nähe der Tesla-Werksbaustelle durch einen Brand zu zerstören.

Ihre Ziele haben die selbst ernannten „Kämpfer*innen für ein freies und selbstbestimmtes Leben“ zu keiner Zeit erreicht. Zehntausende Bürger waren durch mehrstündige Stromausfälle von dem Anschlag betroffen.

Derzeit arbeiten E.ON und andere beteiligte Stromanbieter an der vollständigen Wiederherstellung der Versorgung.



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