Blitzeinschlag, Stromausfall und Unfälle wegen Gewitter

In einigen Teilen Deutschlands ist es eine stürmische und vor allem regnerische Nacht. Feuerwehren und Polizei rücken Hunderte Male aus.
Eine Familie wird in einem Park von einem Blitz getroffen. Zwei Kinder ringen um ihr Leben.
Eine Familie wird in einem Park in Delmenhorst von einem Blitz getroffen. Zwei Kinder ringen um ihr Leben.Foto: -/Nord-West-Media TV/dpa
Epoch Times22. Juli 2024

Heftige Gewitter mit Starkregen haben neben vollgelaufenen Kellern auch für schwere Verletzungen gesorgt. Feuerwehr und Polizei waren vielerorts im Einsatz. Schleswig-Holstein, Niedersachsen, Hessen, Bremen und NRW waren besonders betroffen.

Blitz trifft Familie

Bei einem Blitzeinschlag in einem Park im niedersächsischen Delmenhorst wurden acht Mitglieder einer Familie verletzt. Ein fünfjähriger Junge und ein 14-jähriges Mädchen wurden laut Polizei reanimiert und mit lebensgefährlichen Verletzungen in ein Krankenhaus gebracht.

Die 38-jährige Mutter, ihr 40-jähriger Mann, eine zwei- und eine neunjährige Tochter, ein zwölfjähriger Sohn und ein 31-jähriger Verwandter wurden ebenfalls in Krankenhäuser gefahren.

Den Beamten zufolge hielt sich die Familie im Grillbereich eines Parks auf und flüchtete vor dem einsetzenden Gewitter unter einen nahen Baum. In dessen Bereich schlug bei dem Unwetter ein Blitz ein und löste das Unglück aus.

Auch im Südwesten von Niedersachsen hatte es schwere Gewitter mit Starkregen gegeben. Mancherorts fielen rund 29 Liter pro Quadratmeter pro Stunde, wie eine Meteorologin des Deutschen Wetterdienstes (DWD) sagte. Laut dem DWD wird es in der Region nun etwas kühler und unbeständiger.

Gewitter über Quickborn

In Quickborn überfluteten Starkregenfälle während eines Gewitters am Sonntag nach Angaben der Feuerwehr in kürzester Zeit Straßen, Keller und Tiefgaragen.

Über Notruf wurden mehrere vom Wasser eingeschlossene Menschen gemeldet. Die Feuerwehr setzte mehrere Boote und ein Amphibienfahrzeug ein und brachte Betroffene in Sicherheit. In Lebensgefahr schwebte demnach niemand.

Laut Feuerwehr waren außerdem auch Umspannwerke und Transformatorenstationen betroffen, es kam zu einem zweieinhalbstündigen großflächigen Stromausfall.

Insgesamt zählten die Rettungskräfte von Feuerwehr und anderen Organisationen wie dem Technischen Hilfswerk im Stadtgebiet mehr als 200 Einsatzstellen. Die Bearbeitung der zahlreichen Notrufe dauerte bis weit in die Nacht zum Montag.

Unterführungen überschwemmt

Auch in Teilen Hessens rückten Polizei und Feuerwehr mehrfach aus. Im Kreis Kassel gab es nach Polizeiangaben überschwemmte Unterführungen, umgestürzte Bäume und herumgeschleuderte Gegenstände.

In Söhrewald stürzte ein Baum auf ein Wohnhaus, das dadurch unbewohnbar wurde. Verletzte gab es hier nicht. Bei Fulda war die A4 für circa zwei Stunden gesperrt – wegen extremer Überschwemmung beim nahen thüringischen Gerstungen. In der Folge bildete sich laut Polizei ein vier Kilometer langer Stau.

Mehr als 60 Einsätze in Bremen

Zu Unwettereinsätzen kam es unter anderem auch in Bremen, wo die Feuerwehr bis zum späteren Sonntagabend zu 65 Einsätzen ausrückte. I

n den allermeisten Fällen ging es nach deren Angaben um vollgelaufene Keller. Binnen kürzester Zeit seien „außergewöhnlich hohe Niederschlagsmengen“ gefallen, erklärten die Retter.

Unfälle auf nasser Fahrbahn

In Nordrhein-Westfalen gab es zwei Unfälle auf der regennassen Fahrbahn der A2. In beiden Fällen kam es zu Aquaplaning, da die Fahrer zu schnell fuhren, wie die Polizei mitteilte. Dabei wurde ein Mann schwer und ein Mann leicht verletzt.

Tod auf der Zugspitze

Ein 18-Jähriger ist nach einem Blitzschlag auf Deutschlands höchstem Berg gestorben. Der junge Mann war nach Polizeiangaben mit zwei weiteren Männern aus Nordrhein-Westfalen auf die Zugspitze (2962 Meter) gefahren und zum unweit von der Terrasse der Bergstation entfernten Zugspitzgipfel gelaufen. Auf dem Weg zurück – das sind keine 80 Meter – sei ein Blitz am Sonntag mehrmals und heftig im Bereich des Gipfels eingeschlagen.

Der 18-Jährige aus einer Gemeinde im Kreis Viersen wurde tödlich verletzt. Seine Begleiter wurden durch den Kriseninterventionsdienst betreut.

Das Unwetter erschwerte die Rettungsmaßnahmen. Ein Hubschrauber konnte nicht fliegen, die Zugspitzbahn nicht fahren. Die Bergung habe dadurch erst mit Verzögerung erfolgen können, hieß es – auch weil mehrfach Blitze im Bereich der Bergstation und des Gipfels einschlugen. (dpa/red)



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