BKA-Chef: Osteuropäische Mafia breitet sich in Deutschland aus – Milliardenschäden verursacht

Die russisch-eurasische organisierte Kriminalität expandiere gerade in den Westen hinein, sagte BKA-Präsident Holger Münch. Sie sei auch auf Kriminalitätsfeldern aktiv, wo man organisierte Kriminalität nicht vermute, etwa bei massenhaft verübten Wohnungseinbrüchen und Ladendiebstählen.
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Polizeistreife im EinsatzFoto: über dts Nachrichtenagentur
Epoch Times10. Juli 2016

Das Bundeskriminalamt (BKA) warnt vor einer Expansion der Russen-Mafia und Milliardenschäden in Deutschland. „Die russisch-eurasische organisierte Kriminalität erleben wir als sehr dynamisch. Sie expandiert gerade in den Westen hinein“, sagte BKA-Präsident Holger Münch der „Welt am Sonntag“.

Sie sei auch auf Deliktsfeldern aktiv, bei denen man organisierte Kriminalität eigentlich nicht vermute, etwa bei massenhaft verübten Wohnungseinbrüchen und Ladendiebstählen. „Damit hat sie ein enormes Schadenspotenzial“, erklärte Münch.

Der Profit lasse sich an einem Beispiel hochrechnen. „In einem Fall wurde festgestellt, dass ein georgischer Ladendieb etwa 500 Euro am Tag erwirtschaftet hatte“, so Münch. Damit ergäbe sich für 2015 allein bei Ladendiebstählen, die Tatverdächtige aus Georgien in der Bundesrepublik begangen hätten, eine Schadensumme von einer halben Milliarde Euro. Dies sei jedoch bloß ein Teilausschnitt. „Man kann daher sicher von Schäden im Milliardenbereich sprechen“, sagte Münch.

Eine der gefährlichsten Gruppierungen im Bereich der organisierten Kriminalität sind die sogenannten „Diebe im Gesetz“, die sich in Stalins Straf- und Arbeitslagern gegründet hatten. Inzwischen hat sich die Bruderschaft auch in Deutschland festgesetzt.

Neben Russen gehören zu ihnen Abchasier, Georgier, Kaukasier und Turkmenen. In der Bundesrepublik hatte das BKA früher 20.000 bis 40.000 Personen mit dieser Mafia-Organisation in Verbindung gebracht. Aktuell spricht die Behörde von einer „fünfstelligen Zahl“. Wegen des großen Dunkelfeldes seien nur Schätzungen möglich.

Die Kriminellen hätten genauso wie in der ehemaligen Sowjetunion inzwischen auch in deutschen Gefängnissen starke Netzwerke gebildet. „Acht bis zehn Prozent der Insassen in deutschen Justizvollzugsanstalten sind russischsprachig oder russischstämmig, umgerechnet rund 5000 Personen“, sagte Münch. Dies zeige das große „Rekrutierungspotenzial“, über das man in Deutschland verfüge. Aber nicht alle Inhaftierten sind auch „Diebe im Gesetz“.

Münch zufolge handelt es sich bei einem Teil der Tatverdächtigen um Asylbewerber. „Gerade bei solchen Asylbewerbern, die das Asylrecht missbrauchen, um Straftaten zu begehen, muss dafür gesorgt werden, das ihr Aufenthalt möglichst kurz ist beziehungsweise eine schnelle Ausweisung erfolgen kann“, forderte Münch. Das BKA arbeite deshalb eng mit dem Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (BAMF) zusammen.

(dts Nachrichtenagentur)

 



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